2012 – Bilder im Kopf
2012 erschien Sidos Best-Of Album „#Beste“, als Single dazu gab es den neuen Track „Bilder im Kopf“, sein bis Dato größter Radiohit. So hörte sich der Song auch an: Keine vulgären Ausdrücke, eine melodische, eingängige Hook, die wochenlang für den Ohrwurm der Nation sorgte. Sido weiß definitiv, was es an einem Song bedarf, um Single- und vor allem Radio-tauglich zu werden. Die eingefleischten Fans aus Aggro Berlin Zeiten bekamen zur damaligen Zeit genug Futter, um Sido, dessen Musik nun auch von Müttern, Vätern, Omas und Opas gehört wurde, vorzuwerfen, sich an den Mainstream verkauft zu haben.
Klar könnte man meinen, Sido hätte zu diesem Zeitpunkt seine Credibility verloren. Seine Musik war nicht mehr so wie früher, aber Paul Würdig, wie Sido mit bürgerlichen Namen heißt, war es auch nicht mehr. Man verändert sich, man entwickelt sich weiter, ganz einfach deswegen, weil man älter wird, an Erfahrungswerten gewinnt, neue Lebensabschnitte bestreitet. Es wäre genauso wenig authentisch gewesen, hätte Sido zur damaligen Zeit über sein Ghetto gerappt – denn da war er schon lange raus.