Voletta Wallace/Jamal Woolard/Derek Luke

rap.de: Findest du, dass die Szene vor Biggies Studio, bei der Tupac angeschossen wird, richtig dargestellt wurde? Schließlich gab es bezüglich dieses Vorfalls sehr viele unterschiedliche Geschichten.

Jamal Woolard: Wir haben das so gemacht, wie es den Leuten in Erinnerung war. Das, von dem wir gehört haben, wie es passiert ist. Wir wollten zeigen, welche Rolle Biggie bei diesem Vorfall gespielt hat und dass er da runter gegangen ist, um einem Freund zu helfen. Biggie und 2pac waren Freunde, das ist ein Fakt. Das ist auch das, was wir euch erzählen können. Wir wissen nicht, was Pac gedacht hat, wir können euch nur die Dinge zeigen, die wir wissen. Alles andere wäre Schwachsinn.

rap.de: Derek, startest du jetzt nach diesem Film auch eine Zweitkarriere als Rapper?

Derek Luke: Die Leute glauben nicht daran, deshalb würde ich es gerne. Das ist wie bei der Berliner Mauer. Ich war mit Tim Robbins in Südafrika und er hat mich in einen Club mitgenommen, in dem nur Schwarze waren. Dann hat er seine Gitarre raus geholt und die Leute da unterhalten. Diese Seite von ihm kannte ich noch gar nicht und ich habe mich gefragt, warum er keine Musikkarriere startet. Mir wurde klar, dass es ein System gibt, dass dir sagt, du kannst nur einen Beruf wählen oder dich nur auf eine Karriere konzentrieren und deswegen liebe ich den Film auch so sehr. Diddy zu spielen, heißt zu leben, darum geht es auch im Hip Hop. Man soll es leben, durch seine Kleidung, durch Sprache, durch alles mögliche.

rap.de: Gefällt dir die Einstellung, die Puffy in der schwarzen Community vertritt? Sowas wie „Sky is the Limit“, dass er sich selber inspiriert, oder dass er ein Parfum raus bringt, das so riechen soll wie sein Atem. Nämlich nach Brombeere. (Gelächter)

Derek Luke: Er inspiriert mich immer, über mich selber hinauszuwachsen und mehr zu erreichen, so wie er es tut. Sein Vater war in der Airforce, er war Pilot und er wurde auf der Straße erschossen, weil er nach Arbeit suchte und Diddy sagte sich: „Das wird mir niemals passieren, ich werde jemand sein.“ Ich will auch hoch hinaus, vielleicht mache ich es anders als Diddy, das mit dem Atem und so, aber egal. (lacht)

rap.de: Hast du eine Vorstellung davon, wo du in zehn Jahren sein willst?
 

Derek Luke: Ich möchte gerne mein eigenes Studio haben. Ich habe für meinen nächsten Film mit Tyler Perry zusammengearbeitet, der kommt jetzt in den Staaten raus. Er ist Drehbuchautor, Producer und Schauspieler und ich fragte ihn, warum er das alles macht. Er meinte nur: "Erstens, keiner würde mich casten. Zweitens, kein Regisseur wollte mich spielen lassen. Drittens, keiner wollte mein Producer sein, also habe ich es selber gemacht.“

rap.de: Jamal, was ist deine eigentliche Karriere? Rap oder Filme?

Jamal Woolard: Beides. Im Moment geht es natürlich mehr um das Schauspiel. Ich kriege momentan so viele Drehbücher, aber Musik MUSS ich einfach machen, das ist meine erste Liebe. Das Härteste für mich ist eigentlich die Veränderung. Ich möchte nicht zurück zur Negativität gehen. Das wäre nur heuchlerisch wenn das passierte, nachdem ich euch gezeigt habe, wie sich alles zum Besseren wenden kann. Ich muss gelassen bleiben und Botschaften durch meine Musik senden. Denn, wenn du etwas veränderst durch einen Film, die Kids inspirierst und dann wieder mit so was wie „Ich erschieß deine Mutter“ um die Ecke kommst, dann wird man dich logischerweise fragen, wie du Veränderung hervorrufen willst und wo du eigentlich hin willst? as ist, was ich früher getan habe und jetzt muss es für die Kinder einen Sinn ergeben, denn ich bin jetzt für sie ein Vorbild. Ihre Eltern haben den Film unterstützt, also haben sie an mich geglaubt, wenn ich jetzt mit etwas Negativen zurück käme, hätte ich sie in die Irre geführt. Deswegen ist es extrem schwierig für mich.