Voletta Wallace/Jamal Woolard/Derek Luke

Jamal Woolard & Derek Luke

Jamal Woolard: Es war wirklich ein Segen, dass Mrs. Wallace mich ausgewählt hat. Dieser Film handelt von Veränderung, Männlichkeit und Christopher Wallace. Es geht nicht um Biggie oder Notorious, es ist kein kontroverser Film. Es geht um einen Menschen, den wir nicht so gut kannten.

rap.de: Warst du überrascht, als du herausgefunden hast, wie er als Privatperson war?

Jamal Woolard: Ich bin aus Brooklyn, deshalb war vieles für mich nicht neu. Ich kenne meine Gegend, ich weiß, wie es da ist. Ich kannte Biggie zwar nicht persönlich, aber ich kenne seinen Charakter und sein Verhalten, weil ich seine Umwelt kenne und man eben ein Produkt seiner Umwelt ist. Unabhängig davon, was man für eine Persönlichkeit ist.
Den privaten Christopher zu spielen war der schwerste Teil, weil ich nicht weiß, wie er war, bevor er bekannt wurde. Ich weiß Bescheid über Coogi, über Versace, dieses ganze Schnellebige und seinen Status als Rapikone, aber ich wusste nichts darüber, wie er dahin gekommen ist. Seinen Hintergrund, seine Familiensituation, dass er keinen Vater hatte, dass er Zeuge Jehovas war – ich wusste vieles über Christopher nicht, genau wie der Rest der Öffentlichkeit. Also musste ich sichergehen, dass ich das alles richtig mache und es in den Szenen umsetzen kann.

rap.de: Wie war es P. Diddy zu spielen, eine noch lebende Ikone?

Derek Luke: Am Anfang wollte ich ihn gar nicht spielen. George Tillman, der Regisseur, rief mich deswegen an und eigentlich dachte ich, dass sie sich für jemand anderen entscheiden würden. Ich schaue auf zu ihm, er ist so bekannt und ich liebe ihn einfach und eigentlich wollte ich keine Person spielen, die überall auf MTV zu sehen ist und das habe ich dann auch George und Diddy gesagt.

rap.de: Was hat dich dazu gebracht, deine Meinung zu ändern?

Derek Luke: Die Liebe zu Hip Hop und dass ich meine Miete bezahlen muss. (Gelächter) Den einen oder anderen Film muss man ja nicht machen, aber wenn es um etwas geht, was so bekannt ist… Ich habe mein Herz gefragt, ob ich das tun könnte. Ich hatte eine Woche Zeit, um mich darauf vorzubereiten, und ich wollte dass die Leute beeindruckt sind, wenn sie es sehen. Das war meine Entscheidung.

rap.de: Stimmt es, dass Puffy dir gezeigt hat, wie er tanzt?

Derek Luke: (lacht) Nein, das auf der Bühne war ich ganz alleine. Es gab Choreografien und so weiter, aber ich liebe es zu tanzen.

rap.de: Also willst du uns erzählen, dass du immer wie Diddy tanzt?

Derek Luke: Ich glaube, Diddy tanzt wie ich! (Gelächter)

rap.de: Hast du mit ihm gesprochen, nachdem er den Film gesehen hat?

Derek Luke: Wir haben gesprochen, aber nicht über den Film. Ich war ein wenig besorgt, denn Denzel Washington sagte mal während der Dreharbeiten zu "Antwone Fisher“ zu mir, dass wenn er eine noch lebende Person in einem Film spielt, dass er sich dann gerne von dieser Person fernhält, weil ihn das hemmen würde, die Rolle richtig anzunehmen. So etwas von so einem Film-Riesen wie Denzel Washington zu hören, sprich, dass er sich so eine Schwäche eingesteht, hat mich sehr stark gemacht.
Ich habe dann gehört, dass Puffy bei einer Vorführung war, aber niemand hat mir gesagt, wie er reagiert hat. Also habe ich angerufen und so ein bisschen um den heißen Brei herum geredet. Da meinte er "Derek, wir sind Brüder, du musst mich nicht anlügen.“ Also habe ich ihn gefragt, wie er den Film fand. Er sagte "Ich sage dir, ich liebe diesen Film. Es war nur zu emotional für mich, sonst hätte ich dich angerufen und dir gesagt, was ich davon halte.“

rap.de: Jamal, was für Reaktionen hast du auf deine Rolle bekommen? Du hast jemanden gespielt, der tot ist, und auch seine dunklere Seite dargestellt. Viele Leute wussten nichts von dieser dunklen Seite, besonders hier in Europa.

Jamal Woolard: Ich glaube, dass die Erwartungen ziemlich niedrig lagen. Auf einer Skala von Eins bis Zehn wahrscheinlich eine Sechs. Die Leute dachten sich "Oh Gott, eine verfilmte Rapper-Biografie!“, aber dahinter steht auch eine Geschichte. Niemand kannte Christopher und das ist das Interessante daran. Ich habe wirklich positive Resonanz darauf bekommen, die Leute lieben den Film. Es war aber auch harte Arbeit.