Zumindest aber waren sie informativ.
Voletta Wallace: Ja. Wir hätten das Yankee Stadion füllen können, mit den Leuten, die an jenem Sonntag am St. James waren. Was ihr im Film gesehen habt, war echt. Er wusste, dass er Fans hatte, er wusste, dass die Leute seine Musik liebten und er erzählte es mir auch, aber ich wertete es ab, ich dachte er redet nur. Ich sagte ihm, es ist mir egal (lacht). Aber an dem Tag, als wir von der Beerdigung zurück fuhren und die Straßen voll waren mit seinen Fans, die Leute aus jeder Ecke seine Musik spielten, war mir klar, dass er Geschichten erzählte, die die Leute verstehen konnten und mit denen sie sich identifizieren können. Ich musste weinen, ich war so überwältigt von all der Liebe, die er da bekam. Mir kommen auch jetzt die Tränen, wenn ich darüber rede.
rap.de: Was war ihr Berufswunsch für ihren Sohn?
Voletta Wallace: Ich wollte dass er Grafik-Künstler wird. Er saß als Kind da und hat wirklich gute Portraits gemalt. Oder ich wollte, dass er Lehrer wird, so wie ich. Er konnte jedoch wirklich gut zeichnen. Als er mir dann erzählte, dass er Rapper werden wollte, hätte ich ihn am liebsten umgebracht. Was ist ein Rapper? Ich wusste nicht, was ein Rapper war. Ich habe gehört, dass es da draußen Männer gab, die wirklich Krach machten, aber ich habe es geblockt. Ich wollte es nicht hören.
rap.de: Welche Musik hören Sie denn gerne?
rap.de: Wie fand ihr Sohn die Musik, die sie gehört haben? Er hat ja zu der Zeit, etwas sehr kontroverses gemacht. Hat er sich die Ohren zu hause zugehalten?
Voletta Wallace: Christopher hat sein eigenes Zimmer gehabt. In meinem Wohnzimmer war meine Stereoanlage und in meinem Schlafzimmer war mein Radio, das war mein Reich und dort hörte ich mein LightFM. An Sonntagen hörte ich ein wenig Bob Marley und Frank Sinatra, Dean Martin, aber es war nie so laut, dass es ihn gestört hätte. Außer er kam in mein Zimmer, dann hielt er sich die Ohren zu und quengelte "Ma, bitte! Mach das aus!“ (lacht) Aber ich sagte "Hallo! Ich bin ich und du bist du! Versuche nicht mich zu ändern."
rap.de: Es scheint, als wären sie eine sehr fürsorgliche Mutter gewesen, trotzdem geriet Christopher auf die schiefe Bahn. Was glauben sie, wie können Eltern ihre Kinder da schützen?
Voletta Wallace: Man sollte ihre Entwicklung aufmerksam beobachten. Nach dem Tod meines Sohnes habe ich unangenehme Dinge über ihn rausgefunden, aber wenn ich mein Leben noch einmal leben müsste, hätte ich nichts anders gemacht. Denn ich wusste nicht, was da alles passierte. Ich würde mich nicht als naiv bezeichnen, ich war eine gute Mutter und ja, er hat es ausgenutzt, er hat meine Liebe manipuliert, und hätte ich die Dinge da schon gewusst, die ich jetzt weiß, dann wäre all das vielleicht nicht passiert. All die „Freunde“ von Christopher, die bei uns zu Besuch waren, hätte ich nicht in mein Haus gelassen. Was soll ich sagen? An alle Mütter da draußen, seid tolerant, findet Kompromisse mit euren Kindern, denn vielleicht, aber auch nur vielleicht, tun sie Dinge, von denen ihr nichts wisst. Fragt sie mit Liebe, mit Genauigkeit und Überzeugung und vielleicht findet ihr etwas heraus. Der Jugend möchte ich sagen, sie sollen von dem Film lernen. Wenn ihr ein Talent habt, dann solltet ihr es perfektionieren. Wenn ihr etwas Schlechtes tut, dann zerstört es, vernichtet es, denn ihr werdet keinen Nutzen daraus ziehen. Aus eurem Talent könnt ihr aber viel ziehen, macht das Beste draus!