Bass Sultan Hengzt

rap.de: Wie haben sie denn darauf reagiert, als du mit der 250.000-Forderung gekommen bist?

Bass Sultan Hengzt: Die meinten dann: "Lass uns noch mal reden“ und dann haben wir uns noch mal getroffen. Ich glaube, ich kann ja auch darüber reden, weil ich einen Vertrag unterschrieben hab, dass ich darüber nicht reden darf. (Gelächter) Scheiße. Ach, egal, ich sag einfach, das war nicht Hengzt, der das Interview hier geführt hat. Das war der kleine Bruder. (lacht) Jedenfalls hat Tomekk dann übrigens meinen Platz bekommen. Es war sowieso klar, dass die das niemals machen mit den 250.000. Das war mehr so ein Gag nach dem Motto "Lass mal probieren, ob die so blöd sind und das machen“, außerdem wollt ich da hin, weil die eine von den Superstars da war. Das wusste ich ja schon davor. Diese Zicke, was immer in der Bild steht. Die Blonde, Lisa Bund. Die sieht so geil aus, so süß. Ah, geil, ah, verliebt. (schmachtend)

rap.de: Ist es schwer für jemanden, von dem die Öffentlichkeit ein gewisses Bild hat, eine Frau kennen zu lernen?

Bass Sultan Hengzt: Also ich hatte da noch nie Probleme. Eine Frau muss einfach was ausstrahlen, egal ob sie 18 ist oder 38. Wenn sie mir gefällt, dann gefällt sie mir. Muss ein schönes Lächeln haben, ganz wichtig. Wenn sie ein sympathisches Lächeln hat, dann hat sie schon gewonnen. Ich glaub, ich bin auch mehr der Beziehungsmensch. Ich hatte immer längere Beziehungen über fünf Jahre, sechs Jahre, zwei Jahre und so. Ich glaube, ich bin da sehr einfach in einer Beziehung, sodass die Frauen dann merken "Ey, der ist cool.“ Unabhängig von der Musik und so.

rap.de: Mir brennt da etwas auf den Nägeln, eine inhaltliche Frage zu dem Song auf "Schmetterlingseffekt“ mit Xavier Naidoo. Du glaubst, deine Freundin betrügt dich, aber eigentlich betrügst du sie und zwischendrin denkst du aber wiederum, dass dir gar nichts passieren kann, weil du ja gar nichts getan hast. Habe ich das richtig verstanden?

Bass Sultan Hengzt: Weil ich mir sicher bin, dass nichts passiert. Männerdenken, so "Ach, merkt eh keiner.“ Es gab mal eine Umfrage bei Männern. "Wann würden sie fremdgehen?“ Die meisten Männer haben geantwortet: "Wenn es nicht raus kommt.“ Meistens denkt man sich ja so etwas wie "Wie soll die meine Frau kennen?“. Ich bin schon mal fremdgegangen und ich habe dann auch gesagt, dass ich es getan habe, obwohl ich weiß, es wäre nicht raus gekommen. Das ist aber nicht die Geschichte, die ich da verarbeitet habe. In dem Song stammt die Geschichte von M3 und Noyd und mir. Wir haben das so gesehen zusammen geschrieben. Jetzt nicht so ghostwritermäßig, wir haben uns die Story zusammen ausgedacht.

rap.de: Inwieweit fließen beim Schreiben von Songs Ideen anderer mit ein? Ab wann ist es eigentlich so, dass man sich selber denkt, dass man den Text zum größten Teil nicht selber geschrieben hat?

Bass Sultan Hengzt: Ich schreib eigentlich alles selber und hab auch immer sehr krasse Ideen, natürlich, bei ein paar Sachen helfen mir ab und zu die Produzenten, aber ich helfe ihnen noch mehr bei den Beats, als die mir bei den Texten. Da kannst du jeden Produzenten fragen, der mit mir gearbeitet hat. Die wissen, wie musikalisch ich bin. Ich helfe denen mehr, als sie mir.

rap.de: Wie kann man sich das vorstellen? Summst du denen Melodien vor und die produzieren dann danach oder wie läuft das?

Bass Sultan Hengzt: (grinst) Das dauert dann bei mir immer länger, wenn ich dann vor dem Keyboard stehe und dann den Ton suche. Aber ich summ auch was vor, kleine Gimmicks bring ich mit ein und so. So läuft das eigentlich ab.

rap.de: Du singst ja überhaupt schon immer viel. Es gibt da dieses alte King Orgasmus-Lied, wo du die Hook singst. Aber auch bei den neueren Songs ist das ja sehr präsent.

Bass Sultan Hengzt: Wann kam "Rap braucht kein Abitur“ raus? 2003? Da wurde ja auch schon gesungen, auf dem Album. Da waren es noch die Hooks so ein bisschen und dann wurde das irgendwann zum Markenzeichen. Und dann hab ich das öfter gemacht, weil es auch Spaß gemacht hat. Aber jetzt auf dem neuen Album ist das nicht mehr. Seitdem Fifty das macht, macht das doch jeder. Dann hat ich auch irgendwann keinen Bock mehr. Dann sagen die Leute irgendwann: "Kuck mal, der bitet Fifty“.

rap.de: Das interessiert dich dann also schon, dass du da etwas eigenes machst.

Bass Sultan Hengzt: Es langweilt mich dann, ich mach das jetzt seit ein paar Jahren irgendwann macht es dann jeder und dann will ich das nicht mehr.

rap.de: Aber du hast ja auch einen Autotune-Part auf deinem Album. Das macht ja auch zurzeit jeder.

Bass Sultan Hengzt: Ach so, diese Hook. Ey, ihr wisst nicht, wie mich Djorkaeff therapiert hat. "Mach doch Autotune drauf!“ und dann kam Sido: "Mach doch Autotune!“ Ich schwör’s dir. Wenn es nach Djorkaeff geht, wäre das ganze Album Autotune gewesen, ohne Spaß. (äfft den Autotune-Sound nach) (Gelächter) Ich so: "Nein, ich will das nicht“ und dann haben wir uns darauf geeinigt, dass bei dem einen Song zu benutzen, aber nicht mit meiner Stimme. Wir wusste nicht, was wir in der Hook schreiben sollen, haben dann ein Sample gefunden, wo wir auch bis heute nicht wissen, was die Frau da in dem Text sagt, aber es hört sich einfach nur cool an, und dann hat er dann Autotune drauf gepackt. Aber extrem viel und ich meinte, er soll ein bisschen weniger machen. Das war also nur ein Gefallen für Djorkaeff. Ich bin voll dagegen.