Frauen im Deutschrap: Die Wegbereiterinnen (Teil 2)

Fiva MC

Keine Baggyhosen-tragende Rapperin, die mit Battle-Texten um sich sich haut und andere Rapper disst. Fiva MC oder später einfach Fiva, das eine Symbiose aus Poesie und Deutschrap. 1995 entflammte Nina Sonnenbergs Leidenschaft für Deutschrap. Im Flava Club 70 in München performte Fiva ihren ersten Freestyle und schon 2000 hatte sie sich mit ihren Flows einen Namen gemacht, sodass sie mit MC Rene auf Tour ging. Zwischendurch studierte sie Soziologie, Sozialpsychologie und Wirtschaftsgeographie, währenddessen folgte 2001 auch schon der erste Plattenvertrag. „Spiegelschrift“ hieß ihr erstes Album, das vor Wortspielen, Poetik und Flow fast platzte. Große kommerzielle Erfolge konnte Fiva allerdings nicht feiern, auch klassische Hits brachte das Album nicht hervor.

Sie gründete zusammen mit DJ Radrum das Label Kopfhörer Recordings, da sie unabhängig von den Vorgaben der Musikindustrie und der Labels ihre Musik machen wollte. Mit dem Phantom Orchester veröffentlichte sie 2012 ihr viertes Album „Die Stadt gehört wieder mir“, worauf bis jetzt noch zwei weitere Werke folgten.

Fiva ist zudem im Poetry Slam zu Hause. Sie nahm an mehreren Slam-Meisterschaften teil und gewann einen davon mit „Tha Boyz with tha Girlz in Tha Back“. Sie leitet seit über zehn Jahren Literatur Workshops unter anderem bei den Kammerspielen in München. Darüber hinaus ist die Münchnerin als Radio- und Fernsehmoderatorin tätig und hat sogar ein Buch namens „Karamell“ veröffentlicht.