Kay One veröffentlichte am 7. September sein neues Album „Makers Gonna Make“. Nach Jahren der starken Ablehnung innerhalb der deutschen Rapszene scheint Kenneth Glöckler rehabilitiert. Zwar polarisiert er immer noch mit seinen Ausflügen in die Popwelt – über seine Rapfähigkeiten und seinen Erfolg aber gibt es selbst in den Kommentarspalten der Social-Media-Kanäle wenig zu diskutieren. So steht das Jahr 2018 im Zeichen eines Neuanfangs. Ein Neuanfang, den sich der Rapper vom Bodensee hart erkämpft hat.
In diesem Artikel zeichnen wir den Weg des Kenneth Glöcklers nach. Ein Weg, der einer Achterbahnfahrt gleicht und ihn in dunkle Abgründe und schwindelerregende Höhen führte. Nach einem der aufsehenerregendsten Beefs der Rapgeschichte und dem prophezeiten Karriereende zieren heute Gold- und Platinplatten die Wände des Eigenheims. Kay One hat sich wieder in das Rampenlicht gekämpft und sein Name erstrahlt 2018 so hell wie selten zuvor.
Hungern für den großen Traum
Von 2005 bis 2006 war Kay One bei Eko Fresh gesigned. Der junge Rapper mit dem variantenreichen Flow war auf diversen Veröffentlichungen vertreten. Ein eigenes Release war ihm jedoch nicht vergönnt.
Dementsprechend war Geld in diesen Monaten eine Mangelware. Kay musste für die Erfüllung seines Traumes leiden und hungern. So heißt es auf „Früher“ aus dem Jahr 2013:
„Bekam ’ne Wohnung ohne Strom, es war kalt und nass / Vergesse nie den Kühlschrank, der jeden Tag leer war / Köln-Kalk, Hungersnot, jede Nacht schmerzhaft“
Nach Jahren, in denen er sich auf den Freestyle-Bühnen des Landes und gemeinsam mit Jaysus als Chablife einen Namen gemacht hatte (sie hatten sogar einen Deal bei Royalbunker, nur ein Album kam nie), konnte der Rapper aus dem Süden noch immer nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten. Der Traum des Rapstars wurde zum Albtraum.
Ab in die Hauptstadt
Schließlich packte Kenneth seine Sachen und kehrte desillusioniert zurück zu seiner Familie in Ravensburg. Am absoluten Tiefpunkt seiner noch jungen Karriere kam die überraschende Kontaktaufnahme von Bushido. Beide verstanden sich gut und Kay zog zu Bushido und begleitete ihn auf Tour.