Zweimal Hölle und zurück: Kay Ones steiniger Weg in die Beletage

Kay lässt alte Stärken vermissen

Zwar landete „J.G.U.D.Z.S.“ mit einem Einstieg auf Platz vier ebenfalls in den Top Ten, jedoch zündeten die Singles nicht ansatzweise so wie bei „Rich Kidz“. Obwohl sich Kay mit dem Feature von Xavier Naidoo einen Traum erfüllen konnte, wird das Album auch musikalisch nicht als die Sternstunde von Kay Ones Karriere in die Annalen eingehen.

Die Produktionen wirkten nicht mehr so hochwertig und detailliert ausproduziert wie auf dem Vorgänger. Zudem fehlte es an einer gewissen Kohärenz im Soundbild. Hinzu kam, dass Kays Flow stellenweise hektisch und angestrengt wirkte. Die Verspieltheit vergangener Tage war verloren gegangen. Dies spiegelte sich auch in unserer damaligen Review wieder.

Nachdenklich wie nie

Der Junge von damals“ folgte 2016. Um Kay One war es ruhiger geworden. Der Hate hatte sich größtenteils gelegt. Das Album spiegelte diese Ruhe wieder. Dabei hatte sich der ganze musikalische Ansatz verändert. So offenbarten sowohl der Titeltrack als auch das Video zu „Das Öl wurde zu Blut“ einen nachdenklichen Kay One, der sich neben der Retroperspektive auch dem aktuellen Weltgeschehen und der Sozialkritik widmete.

Schon am Ende?

Zwar chartete „Der Junge von damals“ auf Platz drei, jedoch landete keine Single in den Top 100. Das Album hatte keine kommerziellen Höhepunkte, eckte nicht an, wirkte nicht nach.

Allgemein fehlte es Kay in dieser Zeit an einem Alleinstellungsmerkmal und hochqualitativen musikalischen Fundament. In Interviews erklärte Kay damals, dass es sich womöglich um sein letztes Album handele. Für Kay One-Fans schwer zu fassen, dass er mit solch einem Album abtreten wollte. Der Letzte macht das Licht aus.