rap.de: Kool Savas ist auch auf deinem Album erwähnt. Als König in einer Art Märchenerzählung. Du warst ja länger mal ein Gesprächsthema bei Optik Records. Warst Du traurig, als das dann doch nichts wurde?
Laas: Ich war traurig, weil das ein Verlust für Hip Hop ist und weil die Jungs nun nichts mehr über Optik releasen können. Aber für mich war das kein persönliches Problem, weil ich mit Savas nie wirklich darüber geredet habe, etwas über Optik Records zu releasen. Als er mich damals für die John Bello-Aufnahmen eingeladen hat, ging es bei mir echt nur um diese Aufnahme, um die Einladung und den Track. Ich habe mich nicht als der neue Rapper von Optik gefühlt. Die Leute haben das natürlich schnell gedacht. Wir haben echt viel zusammen gearbeitet, aber es hat mich schon ausreichend gepusht, dass er mich einfach an seiner Seite hat arbeiten lassen.
rap.de: Hast Du dir nicht trotzdem Hoffnungen gemacht?
Laas: So ganz hinten in meinem Hinterstübchen, meinste? Ja natürlich. Das ich ihm meine Songs zeigen konnte, dahin fahren durfte und mit ihm im Studio gestanden habe, das war erstmal so krass, dass ich keine Hintergedanken hatte, aber ich hab schon auch darüber nachgedacht, wie geil das wäre über Optik zu releasen.
Rap.de: Der letzte Track auf deinem Album heißt Traumtänzer. Wovon träumst Du, als Rapper?
Laas: So behindert wie es sich anhört, aber ich träume genau das, was ich in diesem Song auch sage. Ich träume von dieser scheiß o2-Arena. Auf der Bühne stehen, 13.000 Leute gucken zu, alle haben mein Album gekauft und können jede Zeile meiner Lieder auswendig. Einfach das, was man sich schon so als kleiner, junger Rapper gewünscht hat.
Ich bin realistisch. Wenn mein Album rauskommt, weiß ich, dass ich nicht nächste Woche in der o2-Arena stehe. Aber dieser Traum heizt mich trotzdem an, immer weiter zu machen.
rap.de: Jetzt hast Du aber auch noch ein normales Leben, neben dem Rap.
Laas: Hab ich? Ist ja geil. Das war ja so schön wenn ich noch ein normales Laben hätte. (lacht) Du meinst so ein Arbeitsleben?
rap.de: Ja, ein normales Arbeitsleben, einen normalen Job als Erzieher und der fuckt Dich manchmal schon richtig ab, oder?
Laas: Ja, bei mir hängt das schwer mit der Müdigkeit zusammen. Wenn ich übermüdet bin, kommen auch mal echt abgefuckte Sachen raus. Aber ich empfinde es als nicht ganz so schlimm, weil darüber sehr viel gelernt habe und auch darüber sehr viel Geschichten zu erzählen hab.
Aber es ist nicht mehr, wie am Anfang, dass man voller Elan und Idealen da hingeht um die Kinder zu retten und dass man sich noch daran erfreuen kann, dass die Kinder sich darüber freuen. Man ist irgendwann auch ein wenig ernüchtert.
Guck mal, ich arbeite jetzt vier Jahre in dem Beruf und ich weiß jetzt, dass ich damit nicht die Welt verändern werde. Alles, was du machen kannst, ist den Kindern einen coolen Alltag zu bescheren. Und wenn die sich dann darüber freuen, dann hast Du halt dein Ziel erreicht.
