Dunloop & Hype

DJ mit Keyboarder? Autodidakt trifft auf ausgebildetene Konzertpianisten? Wer es noch nicht weiß, oder wer sie noch nicht zusammen live gesehen hat, dem kann versichert werden: Es funktioniert!

Aber ganz so ungewöhnlich ist die Kombination schlussendlich dann doch nicht, auch, wenn sie auf den ersten Blick so aussieht. Schließlich sind Mark Hype und Jim Dunloop aber auch echte Hip Hop Veteranen, mit der richtigen Attitude im Herzen. Einer Attitude, die heute vielleicht ein bisschen in Vergessenheit geraten ist, die aber viel mit der Liebe zur Musik, zur Qualität und zur Originalität zu tun hat.
"Stamp Out Reality“ heißt das aktuelle Werk der beiden Ausnahmekünstler und zwischen Tonnen von Spielzeug und einem japanischen Schnurballspiel namens Kendama unterhielten wir uns über musikalische Früherziehung, die gute alte Vorkriegszeit und New Funk. Nicht zu vergessen natürlich auch die Chinareise von Hype und Dunloop, über die unsere Kollegen von myxeryrawdeluxe.tv schon ein kleines Videotagebuch gesendet haben. 

rap.de: Was habt ihr in China gemacht?

Hype: Na das, was wir immer machen. Aber eigentlich war das vom Goethe Institut. Chinesen mit Deutschen auf einer Show. Clueso war auch dabei und einen Akkordeon Spieler hatten wir als Vorgruppe.

Insgesamt waren wir einen Monat lang dort, in verschiedenen Städten und das fand immer in einem Park statt, mit öffentlicher Bühne und es waren jeden Abend ca. vier- bis fünftausend Chinesen da.

In Wuhan waren wir am längsten. Fünf Tage. Das ist ne Industriestadt.

rap.de: Und was wird da hergestellt?

Hype: Wahrscheinlich Autos oder Autoteile…

Dunloop: Schuhe, Gürtel, Rolex, Taschen…

rap.de: Habt Ihr Euch massieren lassen? Die laufen dann immer auf einem rum, weil die Chinesinnen sind doch immer so klein.

Dunloop: Ja. Ich konnte auch nicht einschätzen, ob die 14 war oder 24. Die hätte auch 40 sein können. 

rap.de: War sie kräftig?

Dunloop: Ich hab extra eine Fußmassage genommen, bei dem anderen war ja Ficken inbegriffen, da hatte ich kein Bock drauf. 

rap.de: Massage mit Happy Ending! War das tatsächlich auch so eine Art Puff?

Hype: Ich glaub, da gibt es gar nicht so einen Unterschied zwischen Massage und Puff.

Dunloop: Da fängt es mit einer Massage an und endet beim Ficken. Das kostet dann 30 Euro und da hab ich mir lieber für fünf Euro die Füße massieren lassen. 

rap.de: Wie war das kulturell für Euch in China? Hattet Ihr einen Kulturschock?

Hype: Wir sind ja zum Glück einige Länder gewöhnt. Wir haben schon viele komische oder ungewöhnliche Länder bereist. Israel und tiefes Russland, also nicht nur Moskau, sondern richtig Ostblock. 

Dunloop: China war super.

Hype: Aber China war dann doch ein Ticken lustiger. Die leben mehr oder weniger im Dreck. Also, wie in Russland, nur mit Chinesen. Peking sieht aus wie Moskau. Viele Menschen, große Straßen, übervoll. Wuhan war wirklich mittendrin im Land.

Auf dem Weg zum Festival-Gelände hast Du die Fressstraße und siehst, wie die alle die Hühnerfüße kochen im Topf oder in einer Garage. Und die gucken dich aber auch an, als wärst du ein Außerirdischer. 

Dunloop: Ja, Wuhan ist wirklich keine Touristenstadt. Die kennen keine Fremden. Als wir mit dem Bus vom Flughafen zum Hotel gefahren sind, da haben die auch mit dem Finger auf  uns gezeigt. 

Hype: Und als wir auf dem Gelände gegessen haben, sind die stehen geblieben und haben uns zugeguckt. Wie wir gesprochen haben, wie wir gegessen haben. Ich kam mir vor, wie in einem Zoo. 

Dunloop: Kleine Kinder kommen dann auf dich zu und fragen auf Englisch, wie Du heißt, wie es dir geht und woher du kommst. 

Hype: Ja, aber die haben erst seit fünf Jahren Englisch im Schulsystem und die Älteren können das ja gar nicht. Die können nicht einmal Coca Cola sagen. Weil die auch ganz andere Laute haben. Alles ist anders. Die können damit überhaupt nichts anfangen. Das ist nicht wie in Japan, wo sie zumindest "Sneakers“ verstehen. Nur ein paar Geschäftsmenschen verstehen etwas und die kleinen Kinder sprechen ein bisschen Schulenglisch.