rap.de: Du siehst dich jetzt also als neuer Act und bringst quasi dein Debütalbum heraus: Demnach hast du ja auch keinen Druck im Nacken, was frühere Verkaufszahlen etc. angeht.
Denyo: Was „Minidisco“ angeht nicht wirklich, denn davon habe ich ja auch nicht wirklich viel verkauft. Deswegen hab ich von dem Aspekt her wenig Druck. Aber heutzutage läuft das Bizz auch anders. Ich will ja jetzt nicht nur ein Denyo-Album machen, weil ich denk, ich hab nichts Besseres zu tun, sondern ich will, neben den „Beginnern“ auch „Denyo“ sein. Das ist ein langer Weg. Aber um diesen fortführen zu können, will ich auch ein bisschen was aufweisen können, gegenüber den Plattenfirmen. Sonst haben die keinen Bock, weiter mit mir zu arbeiten. Deswegen hab ich natürlich schon einen Druck. Ich muss meine Platte verkaufen und wieder Geld reinbringen. Sonst heißt es: „Ciao, bring deinen Scheiß selber raus“. (lacht)
rap.de: “Dieses Jahr ist Denyos Jahr“ ist eine Schlagzeile, die ich bis dato sehr häufig gelesen habe. Was muss man sich darunter vorstellen? Wie siehst du das?
Denyo: Ich sehe das einfach so, dass dieses Jahr mein Album alles wegspült, was es sonst so gibt (lacht). Ich mache mir jetzt aber nicht die Illusion zu sagen, dass ich 200.000 Platten verkaufe.
rap.de: Auf eurer Seite steht aber etwas von Gold im Oktober und Platin in November.
Denyo: Yeah (lacht) Natürlich! Ich meine, wenn ich von etwas anderem ausgehen würde, wäre das auch scheiße. Nein, ehrlich: Es geht eher darum, dass dieses Jahr mein Jahr ist, weil ich mich als Solo-Künstler etabliere. Man kann über dieses Album nicht hinwegsehen. Dieses Album ist gut, dieses Album ist da und ich hab eine Band, mit der werde ich auftreten. Und ich werde geile Videos machen. Ich werde dieses Jahr einfach Output haben, der gut ist. Daran kommen die Leute halt nicht vorbei. Deswegen ist das mein Jahr.
rap.de: Was ist der Unterschied zwischen unterwegs sein als Denyo, unterwegs sein mit den Beginnern und unterwegs sein, als Bestandteil eines Soundsystems, zusammen mit Mad?
Denyo: Soundsystem ist halt einfach nur geil, weil du nur positives Feedback bekommst. Du gehst halt dahin, zusammen mit Mad, bist ein eingespieltes Team, rappst ein bisschen rum. Das ist so geil, weil du die Leute unterhältst, und dich gleichzeitig aber auch mit den Leuten unterhältst. Du bist total nah dran an den Leuten. Dadurch hat man viel Spaß. Du kannst auch sehr viel ausprobieren, kannst auch mal irgendeinen Scheiß machen. Das verzeihen die Leute dir. Mit den Beginnern aufzutreten ist Luxus, denn alles, was man sich vornimmt zu machen, funktioniert irgendwie. Das ist echt krass. Bei den Beginnern funktioniert alles. Die haben auch so viele Hits. Auch wenn mal das eine Ding nicht so geil ist, kommt dann gleich das nächste Brett. Die haben auch so treue Fans. Du musst nur ins Mirkofon furzen und die Leute drehen schon am Rad.
rap.de: Beginner bedeutet auch ein Zusammenspiel aus mehreren Komponenten. Drei unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichem In- und Output, Hammer-Videos, die allein schon zum Grölen sind. Das ist einfach eine Kombination, die funktioniert.
Denyo: Ja, genau, die Kombination ist halt cool. Für einen Solo-Künstler ist es noch eine Menge Arbeit. Ich muss noch richtig was bringen, muss noch viel mehr reißen. Kann auch sein, dass nicht jede Idee auch gleich hundertprozentig funktioniert, oder funktionieren muss. Ich hab jetzt eine tighte Band am Start und ein tightes Set, was die Leute auch zu schätzen wissen werden.