Blick über den Tellerrand: Sieben kanadische Rapper, die nicht Drake sind

Koriass

Wie die meisten wissen, wird in Kanada nicht ausschließlich Englisch gesprochen. In Québec (und theoretisch in New Brunswick) ist Französisch eine offizielle Amtssprache.  Deshalb wäre es nicht repräsentativ, wenn nicht mindestens ein Rapper, dessen Musik auf Französisch ist, in dieser Liste vorkommen würde. Dazu muss aber gesagt werden: der quebecoise Akzent ist gewöhnungsbedürftig und selbst für Französischsprachige nicht leicht zu verstehen. Vor allem wenn er so stark ist wie bei Koriass, dem nächsten auf der Liste:

 

Koriass kommt aus Montréal, Québec und ist einer der hellsten Sterne in der dortigen Raplandschaft. Er rappt schon seit jungen Jahren und ist durch Rap Battles und ein paar Songs auf YouTube bekannt geworden. Dadurch geriet er auf verschiedene Mixtapes und Kollaborationen. Seit 2008 steht er bei Disques 7ième Ciel unter Vertrag und veröffentlichte kurz danach sein erstes Album Les racines dans le béton“ (Die Wurzel im Beton). Seitdem war er sehr fleißig. Er hat auf vielen Festivals und Konzerten gespielt, hat seit seinem Debüt 3 weitere Alben und 2 EPs veröffentlicht und um seinen Ehrgeiz zu belohnen, hat er auch mehrere Preise in der frankophonen Musikindustrie abgesahnt.

Das neuste Album ist erst vor einer Woche erschienen und trägt den Titel „Love Suprême“. Stilistisch hat er sich weiterentwickelt. Wo Anfangs noch sehr rohe und klassische Beats waren, sind mittlerweile ein paar experimentellere Beats dabei, die sich an modernen Klängen und Melodien bedienen – es ziehen sich aber stets der typische Akzent und die üblichen Anglizismen durch seine Diskographie. Inhaltlich hat Koriass viel zu bieten, wie zum Beispiel in der zweiten Single aus seinem jüngsten Album „Blacklight“. Der Track thematisiert den Tod eines guten Freundes durch eine Überdosis und wie Koriass damit umgeht. Es lohnt sich also, sich die Texte genau durchzulesen, auch wenn es vielleicht etwas mühsam sein kann.