Maeckes

rap.de. Inzwischen werden Alben ja auch in zig verschiedenen Deluxe- und Premium-Editionen herausgegeben, wohl hauptsächlich aus marktstrategischen Gründen. Euer Marketingkonzept ist anscheinend eher das des Limitierens, wie bei “Manx“, Tuas “Stille“ oder dem vorletzten Kaas-Album.

Maeckes: Nun ja, “Manx“ hätten wir ohne das Limit viel öfter verkauft werden können, es war schnell ausverkauft und gab danach immer noch Anfragen. Wir haben auch kurz überlegt, ob wir‘s öffnen sollen, aber wir haben es dann doch geschlossen gelassen. Es geht ja auch nicht um den Verkauf, sondern um den Wert: Und wenn ich den künstlich erschaffen kann, dann tu ich das eben. Gerade in Zeiten, in denen es alles überall, immer und für jeden gibt, ist es geil, etwas besonderes zu haben, was eben nicht für jedermann ist. Auch wenn es jedem wirtschaftlichen Sinn widerspricht – ich find’ das witzig.

rap.de: Apropos Vinyls, eine Vinylrelease gab‘s bei Chimperator noch nicht. Kommt das noch, reizt dich das?

Maeckes: Voll! Ich bin zwar nicht der größte Sammler, aber ich mag Vinyl sehr. Am Anfang war das halt aus Kostengründen nicht möglich, und “Manx“ sollte nicht mein erstes Vinylrelease werden. Dann lieber mein nächstes richtiges Album. Für mich selber natürlich am liebsten jedes Album.

rap.de: Und die Fabel als Hörspiel.

Maeckes: Nee, die gibt’s nicht. Die werde ich irgendwann einbetonieren und in einem Fluss versenken. Und dann wird niemand wissen, ob ich sie wirklich geschrieben habe. Vielleicht erzähl ich auch nur Scheiße (freut sich).

rap.de: Lass uns mal über dein neues Release sprechen – Manx, Mänx, wie soll man das eigentlich aussprechen?

Maeckes: Manche sagen Manx, manche Mänx, mir isses scheissegal.

rap.de. Auf jeden Fall ist es sehr viel lockerer als “Kids“. War die Herangehensweise eine andere?

Maeckes: Joar, eben lockerer, ich hatte keine großen Erwartungen. Gerade, weil wir bei den Orsons gerade in so einer poppigen Phase waren, hatte ich mal wieder richtig Bock auf Rap und Drums. So sind die ersten Dinger entstanden, im Grunde ganz stupide. Dann hab ich zehn bis zwölf gemacht und die besten acht draufgepackt. Ein Konzept gab‘s nicht. Deswegen auch eine EP. Denn: An einem Album messe ich. Du bei ‘ner EP kann man sagen: Okay, ist nur ‘ne EP, weiter geht’s.

rap.de: Wobei “Manx“, auch wenn “KIDS“ sicher das größere Werk ist, viel leichter zugänglich ist.

Maeckes: Auf jeden Fall. Ich hatte da auch nicht den Anspruch, die Zugänge zu erschweren. Das habe ich sonst nämlich sehr oft. Denn wenn du einen schnellen Zugang zu einem Song hast, wird er auch sehr schnell langweilig und ist dann wieder abgespult. Deswegen trickse ich oft absichtlich ein bisschen herum und mache es den Hörern schwieriger. Diesen ganzen Irrsinn und diese ganze Mühe habe ich dieses Mal weggelassen. Das trifft ja auch viel eher die Meinung die Masse, die will ja gerne schnell den Zugang finden.