Farid Bang und die Lappen im Gangster Rap
Ein besonderer Dank gilt in diesem Jahr Farid Bang. Der sympathische, aber immer etwas einfach wirkende Düsseldorfer hat nicht nur innerhalb kürzester Zeit ein Kollabo-Album mit der Vergleichs-MG Kollegah aus dem Boden gestampft, sondern der „Du Hurensohn“-lastigen Deutschrapwelt ein neues Schimpfwort geschenkt: „Lappen“.
Durchaus drollig und warm klingend, sagt dieses absolut wunderbare Wort nichts anderes aus als: „Du bist zwar behindert, aber Du amüsierst mich auch„.
Nur negativ finden wir Berufs-Hater von rap.de nämlich auch scheiße. (Lisa)
Gemeinsam sind wir stark – Kollaborationsschäden 2009
“Rap ist Egomusik“ rappte Jan Delay vor vielen Jahren. Das Jahr 2009 will ihm irgendwie ganz und gar nicht Recht geben. Noch nie zuvor suchten so viele Rapper die traute Zweisamkeit.
In den Staaten knipsten Methodman und Redman zum zweiten Mal das Licht aus, grundsolide sogar, dennoch weit weg vom klassischen Vorgänger. Buckshot und KRS One demonstrierten uns ihre Überlebensfähigkeiten, während Masta Ace und Edo G sich daran machten, Kunst und Unterhaltung zu vereinen.
Darüber waren Kollegah und Farid Bang “Jung, Brutal, Gutaussehend“. Snaga und Fard versuchten sich an sozialkritischen Punchlines, Olli Banjo und Jonesmann verteilten Schellen im Bud Spencer und Terence Hill Modus, während Hiob und Morlockk Dilemma, ganz getreu dem Zeitgeist, die Apokalypse herauf beschworen.
Unterm Strich kam dabei anstatt der gebündelten Kreativität dann doch wieder der ein oder andere künstlerische Kompromiss heraus, dennoch kann man bei denn wenigsten dieser Projekte von einer richtigen Enttäuschung sprechen. (Sebastian)