Kaas: Äh, nein. (lacht) Ich kann nur malen. (lacht)
rap.de: Du musstest also zwingend Musik machen, weil du sonst gar nichts kannst?
Kaas: Ich wollte immer nur Musik machen. Also, was heißt Musik machen, ich wollte Sachen schreiben, glaube ich. Ich hab mich dann darauf festgefahren und bin dabei geblieben und hatte nie wirklich andere Interessen.
Kaas: Als ich ganz klein und frisch in Deutschland war, das war die Zeit, wo David Hasselhoff ganz groß war mit "I’ve been looking for Freedom“, und da hab ich auf dem Bett rumgehüpft und das nachgestellt und ansonsten habe ich sehr früh schön sehr viel Musik gehört. Ich hab das gefressen, alles Mögliche. Diese ganze Achtziger-, Neunzigerjahre-Popmusik. Zu schreiben, wirklich etwas zu kreieren, hab ich erst später angefangen. Aber da hab ich auch die Erinnerung, dass ich im Flötenunterricht nicht die Regeln lernen wollte. Ich war in der ersten Stunde schon voll enttäuscht, dass man nicht selbst irgendwie Melodien machen darf. Von daher war das, glaube ich, schon von Anfang an irgendwie in mir, Musik zu machen.
rap.de: Wieso dann Rap?
Kaas: Das hat sich so ergeben. Ich glaub, ich kann auch zu schlecht singen und für Instrumente hat es mir auch gefehlt. Mir hat Rapmusik gefallen, dann habe ich es imitiert und kopiert und dann bin ich drauf hängengeblieben.
rap.de: Eine immer noch wichtige Plattform ist ja MTV. Die wollten dein Video jetzt aber doch nicht spielen. Vielleicht erzählst du uns kurz was dazu?
Kaas: Sie wollten es zuerst spielen, ich glaube dann haben sie es angekuckt und dann wollten sie es nicht mehr spielen. (lacht) Es handelt eben von einem Amoklauf und die Bilder, die dann dort verwendet werden, sind auch ein bisschen splattermäßig, deswegen hat es mich eigentlich schon überrascht, dass MTV das überhaupt spielen wollte. Es ist eine brutale Angelegenheit teilweise, obwohl es jetzt auch nicht so übertrieben ist, aber für MTV versteh ich das schon. Wenn sie das Franky Kubrick Video nicht gespielt haben, weil er da eine Pistole in der Hand hatte, ist das eigentlich nur logisch.
Kaas: Im Endeffekt, weil ich den Track in einer Zeit gemacht hab, wo ich so was ganz arg spannend fand und ich wollt ihn noch verwenden, weil ich dachte, dass der viele anspricht. Ganz viele sagen: "Hey, dieser Track, abartig. Das habe ich mir auch schon tausendmal vorgestellt, zu meiner Schulzeit“ und so. Für die Leute, die mich schon kennen, kommt der vielleicht etwas überraschend, aber ich hab mir gedacht, dass das gut passt und es ist auch ein guter Einstieg, gerade für diesen Wandel, der sich so in dieses Album eingeschlichen hat. Eigentlich wollte ich alles so depressiv machen und ein bisschen krass, aber ich habe mich dann als Mensch irgendwie entwickelt. Klingt ein bisschen eklig, aber das hat dann meine Musik beeinflusst, wodurch das Album komplett anders geworden ist.