Kaas

rap.de: Hattest du mal Haustiere?
 

Kaas: Ich erinnere mich noch, als ganz kleines Kind, als wir noch in Polen waren, gab es so Frauen auf der Straße, denen einfach überall Mäuse über den ganzen Körper gelaufen sind. Meine Mama hat dann mal eine Maus in einer Milchtüte mitgebracht, darin hat man die transportiert. Die ist dann ausgebrochen und durchs Haus gerannt. Das war mein erstes Haustier. Meine Mama hat ganz arg Angst vor Mäusen, deswegen war das so Panik. Ich war irgendwie drei oder so und das hat sich irgendwie in meinem Gedächtnis festgesetzt. Ansonsten hatte ich einen Hamster, ein Karnickel – wobei das eher die Haustiere meiner Schwester waren – und dann hatten wir einen Hund. Einen Cockerspaniel-Mischling, der vor ein paar Jahren gestorben ist und das war traurig. Das war’s.

rap.de: Was hältst du von der Aussage von Blumentopf, dass man sich künstlich interessanter machen will, wenn man sein Haustier nach bekannten politischen Persönlichkeiten benennt?

Kaas: Nichts halte ich davon. Da habe ich keine Meinung zu, ehrlich gesagt. Ich hab dem Meerschweinchen meiner Schwester den Namen "Adam Sandler“ gegeben, weil er halt so aussah wie Adam Sandler. Ich weiß nicht, ob das einen interessanter macht oder es damit interessanter machen will.

rap.de: Wenn man zum Beispiel mit seinem Hund im Park spazieren und es kommt eine junge Frau vorbei uns sagt: "Oh mein Gott, dieser süße Hund“, dann kann man sagen: "Ja, das ist Martin Luther King.

Kaas: Ah, ja, das ist ein kurzer Gag würde ich sagen. Der beste Hundename ist übrigens "Taxi“, kennste das? Das ist das Schönste, wenn du durch den Park läufst und deinen Hund rufst: "TAXI!“ Fand ich lustig, den Witz hat Tua mal gemacht. Da musste ich lachen. Vielleicht hat er ihn auch geklaut, ich weiß es nicht. Er hat so getan, als wäre er auf die Idee gekommen.

rap.de: Aber du hast es durchschaut. Du hast auf dem Cover deines Albums ein Einhorn mit dem Oberkörper einer Frau. Warum Einhörner?

Kaas: Ich wollte ein Symbol haben, ein Maskottchen, ein Kaas-Maskottchen, und dann habe ich gewartet, bis das richtige Maskottchen zu mir gekommen ist. Es hat sich dann so ergeben, dass es einfach das Einhorn ist. Ich hab dann auch zufällig eine Definition gelesen, ziemlich treffend für das, was ich mit meiner Musik machen möchte. Das Einhorn steht halt für so was wie "dem Schlechten mit Gutmütigkeit begegnen“ und für das Gute allgemein, für weiße Magie und so weiter und sofort und deshalb habe ich mich dafür als Maskottchen entschieden und deshalb möchte ich das Einhorn auf all meinen 36 kommenden Alben drauf haben.

rap.de: Auch jedes mal mit Brüsten? Oder sollten die auf den aktuellen Album noch zusätzlich etwas symbolisieren und das Einhorn auf dem nächsten Cover hat dann einen Penis oder so?

Kaas: Nee, die Idee war einfach nur, dass es ein Einhorn sein musste, weil mein Konzept so ist. Dani, der das Artwork macht, kam dann mit der Idee, das man ein bisschen die Wandlung vom Dunkeln ins Licht beschriebt. Das hat er ja auch in der Bio geschrieben. Wir wollten das etwas Gutes aus etwas Schlechtem entsteht und so kam dann der Vorschlag, dass sich da jemand die Pulsadern aufschlitzt und da ein Regenbogen rauskommt, oder jemand Bonbons auskotzt oder so. Da meinte ich: "Ja, cool, aber der Mensch, der sich die Pulsadern aufschlitzt muss einen Einhornkopf haben.“ Und die Titten kamen eigentlich einfach nur dazu, weil es sich besser verkauft. Brüste auf dem Albumcover sind etwas Schönes. Da hab ich dann die Brüste gemalt, die allerdings jetzt sehr nach Hängetitten aussehen, obwohl ich eine echt schöne Vorlage hatte, aber mein malerisches Talent war leider nicht ausreichend genug.

rap.de: (lacht) Findest du, mehr Künstler sollten ihre Cover selbst malen, anstatt düstere Bilder vor Autos zu machen?

Kaas: Ja, finde ich. Jeder sollte sein Cover selbst malen, das wär schön. (lacht) Ich überleg grad, so ein Massiv-Cover, selbstgemalt, wie das wohl dann aussehen würde. Das wär der Hammer!

rap.de: Was glaubst du, würde Massiv auf sein Cover malen? Einen Hund?

Kaas: Vielleicht, oder einfach sich selbst. Ich weiß nicht, vielleicht kann er ja voll gut malen. Man geht ja immer davon aus, dass man dann immer nur so amateurhafte Zeichnungen hinbekommt. So ganz süß, wie Kindergartenzeichnungen. Das würde alles viel liebenswürdiger machen.