Slum Village

rap.de: Wie sieht es da jetzt aus, was das Business angeht? Habt ihr mehr künstlerische Freiheiten?

Elzhi: Wir haben verdammt viel Freiheit bei Barak. Natürlich gibt es da jetzt einen großen Minuspunkt, weil wir nun viel härter arbeiten müssen um die Platte in die Läden zu bekommen. Capitol hatte verständlicherweise sehr viel Geld im Rücken. Die kümmerten sich um die Vermarktung. Jetzt müssen wir das größtenteils selbst machen. Deshalb sind wir viel auf Tour. Einige Sachen müssen wir jetzt aus unserer eigenen Tasche bezahlen. Der Song ,,1,2“ vom aktuellen Album beihaltete ein Sample, welches wir selbst klären mussten und wir werden auch für das Video bezahlen. Ich denke mal, dass wir im nächsten Jahr wieder über ein Major veröffentlichen werden. Es war jedoch eine gute Erfahrung für uns, es mal independent zu machen, nur um zu sehen, wie es läuft, wenn man alles selber machen kann und muss.

rap.de: Die BR Gunna haben ja auf dem aktuellen Album nahezu alle Beats gestellt. Auf „Detroit Deli“ hattet ihr illustre Gastproduzenten wie Kanye West und J.Dilla dabei. Ist das so gewollt, dass die BR Gunna als eine Art Hausproduzenten fungieren und den Slum Village Sound perfekt repräsentieren?

Elzhi: Ja, sie sind schon so was wie unsere Hausproduzenten. Wir werden uns nie von ihnen trennen. T3 hat dieses Jungs modifiziert, ihnen gezeigt, wie man die Beats macht und dementsprechend klingen sie auch nach uns. Young RJ und Black Milk sind mit dem Sound von J.Dilla aufgewachsen aber T3 hat ihnen noch den finalen Touch gegeben, der ihrer Style heute ausmacht. Sie werden mit ihren Beats also immer einen Platz auf unseren Alben haben. Aber bei Slum Village kann man sich nie sicher sein, was als Nächstes passiert. Vielleicht haben wir auf dem nächsten Album was von Pharrell oder Kanye mit drauf. Das kann man bei uns nie so richtig sagen. Wir sind sehr flexibel. U never know what happens next with Slum! Auf unserem aktuellen Album haben wir uns jedoch an unseren Wurzeln orientiert und den originalen Slum-Sound gebracht. Aber da kommt noch viel. Das Nächste, was wir raus bringen werden, wird noch besser, als das, was wir gerade raus gebracht haben. Wir entwickeln uns ständig weiter.

rap.de: Wie würdest du den Effekt von „Selfish“ auf die Karriere von Slum Village bewerten?

 

Elzhi: Ich denke, „Selfish“ war einer unserer größten Songs, wenn nicht gar der Größte. Kanye kam gerade groß raus und John Legend war noch ziemlich im Anfangsstadium seiner Karriere. Wir kamen zusammen und haben richtigen HipHop gemacht, der es bis ins Radio und Fernsehen schaffte. Ursprünglich waren wir nicht darauf erpicht, einen Song für’s Radio zu kreieren. Es ist einfach passiert. Dieser Song ein gigantischer Schritt für unsere Karriere. Der hat uns in die Häuser und Gehörgänge von vielen Leuten gebracht. Auf dem neuen Album finden sich auch große Songs. Da gibt es zumindest den Song, der „Ez Up“ (erste Single, Anm.d.Verf.) heißt. Durch den Song haben wir einen Werbevertrag mit Chevy (Chevrolet, Automarke aus dem Hause General Motors, Anm.d.Verf.) bekommen. Dadurch haben wir einen Werbespot, der in den Staaten im Fernsehen gespielt wird. Das hat uns auch viele Möglichkeiten eröffnet.