Rhymin Simon

rap.de: Werden deine Sexualpartner von dir nach Exklusivität oder eher wahllos ausgesucht. 

Rhymin Simon: Mann versucht natürlich das Beste an einem Abend herauszuschlagen, aber manchmal nimmt man auch was extrem Ekliges, weil das lustig ist. Ich könnte hier auch Namen nennen, von Leuten, mit denen ich gemeinsam Damen aufgerissen habe, von denen die eine extrem eklig war. Und die hat sich der betreffende Herr, der heute in den Medien sehr präsent ist, abgecheckt. Die hübscherer habe ich gehabt.  

rap.de: Würdest du deiner Schwiegermutter in Spe beim ersten Treffen eine Platte mitbringen?

Rhymin Simon: Vermutlich nicht. Das würde wohl lange Diskussionen nach sich ziehen und die wären wohl in diesem Augenblick eher unangebracht. Ich darf dir aber dazu noch sagen, dass es da Sachen gibt, über die ich keine Lieder gemacht habe, weil mir das niemand glauben würde und die so außergewöhnlich sind, dass alle glauben würden, ich wollte ihnen einen Bären aufbinden.  

rap.de: Was du in deinen Texten sagst, ist also alles tatsächlich passiert? 

Rhymin Simon: Ja, das meiste ist mehr oder weniger war. Teilweise ein bisschen aufgebauscht. Aber meine Mission ist auch, den Leuten zu sagen, dass sie verhüten sollen.  

rap.de: Das scheint dir sehr wichtig zu sein. Du sprichst oft darüber. 

Rhymin Simon: Alle Rapper sprechen immer von Geschlechtsverkehr ohne Kondom, oder animieren die Kids zum Kiffen. So was ist Blödsinn, da bin ich in jedem Fall dagegen.  

rap.de: Wenn du aber nun mit so ernsthaften Themen kommst, glaubst du, dir nimmt das überhaupt irgendjemand als Ernsthaftigkeit ab? 

Rhymin Simon: Ja, genau das eben nicht. Das ist ein Problem. Die Leute denken, dass sei für mich ein Witz. Viele haben wohl den Eindruck, dass ich jeden Tag kiffe und immer ohne Kondom ficke. Aber das ist nicht der Fall. Das ist ein Dilemma. Mein Vater sagt mir ja auch immer, dass ich eine gewisse Verantwortung habe, weil ich eine bestimmte Anzahl von Alben verkaufe. Nur die Kids lachen, wenn ich ihnen erkläre, dass sie nicht kiffen sollen.  

rap.de: Vielleicht liegt das an deinem recht eingeschränkten Vokabular – in deinen Tracks?

 

Rhymin Simon: Was heißt eingeschränkt? Ich kenne natürlich mehr Vokabeln, als ich auf der Platte nutze.

rap.de: Gab es schon mal Stress wegen einem Text, oder weil sich Leute in deinen Texten wieder erkannt haben?

Rhymin Simon: Nein. Das interessante ist ja, dass es eine Gruppe gab, die wegen so etwas schon tierisch Stress hatte. Also ich nutze einfach immer andere Namen. Ute und Ilona heißen dann eben nicht Ute und Ilona sondern anders. Ich habe dazu ja auch zu kaum einem der Mädchen noch Kontakt. Aber es gab mal einen Typen, der kam und wollte Geld haben, weil mein Album „KingPintin“ heißt. Er meinte, er heißt schon lange Kingpint und hätte den Namen auch schützen lassen. Ich glaube, der wollte 25000 Euro haben. Die hat Staiger dann natürlich sofort überwiesen. Wir haben uns den Albumnamen also teuer gesichert. Mehrwertsteuer kam ja dann auch noch dazu.