Deutschrap boomt. Goldauszeichnungen diverser Rapper werden gefühlt wöchentlich bekanntgegeben. Capital Bra dominiert die Charts. Olexesh kollaboriert mit Vanessa Mai und tritt bei einer Schlagernacht auf. Rap kommt immer mehr in der Mitte der Gesellschaft an.
Die Strahl- und Finanzkraft deutscher Acts wird auch in anderen Ländern wahrgenommen. Es lässt sich beobachten, dass sich mit Flers Rick Ross-Feature und Ufos Quavo-Kollabo zwei der bekanntesten Rapgrößen der Staaten auf deutschsprachigen Rap-Alben die Ehre gaben. Deutschrap kann es sich mittlerweile leisten, die internationalen Superstars der Szene zu featuren.
Doch auch Jahre zuvor, als Deutschrap noch nicht so rosig gebettet war, wurde fleißig mit internationalen Stars Musik gemacht. Dabei waren sowohl Veteranen der Szene als auch kommerzielle Hochkaräter im Fokus einer möglichen Zusammenarbeit.
Der folgende Artikel offeriert einen Überblick über die größten internationalen Features von deutschsprachigen Rappern.
Kollegah sichert sich den Hochkaräter aus L.A.
Kollegah hatte für sein erfolgreichstes Album „King“ einen besonderen Leckerbissen für US-Rapfans parat. Niemand geringeres als The Game featurete er auf dem Track „Rolex Daytona“.
Der amerikanische Rapstar verfügt bis dato über ein weltweites Publikum und konnte mit seinem Debütalbum „The Documentary“ eine Doppelplatin-Auszeichnung einheimsen und mehr als zwei Millionen Einheiten verkaufen.
Game wird Status gerecht
Auf „Rolex Daytona“ lieferte der frühere G Unit-Rapper dann auch einen Killerverse ab, der seinen Status unterstrich und Zweiflern eindrucksvoll unter Beweis stellte, dass es sich musikalisch durchaus lohnen kann, mit amerikanischen Artists zu kollaborieren.
„I’m not a villain, I do the killin‘ (it’s slay killin‘) / Just to feel sure to 80 million
Shit, I wish it was drug money, sure indeed / Can’t live the life I live – nigga, stick to your speed / With that Volkswagen mouth, Ferrari when ‚em shots fly
Half of y’all probably weren’t ten when Pac died“
Kollegah lässt sich nicht verbiegen
Kollegah hingegen packte auf „Rolex Daytona“ einen Laidback-Flow aus und flexte entspannt über das Instrumental, dass mit Streichern und zischenden Synthies verfeinert wurde. Zudem überzeugt er auf gewohnt hohem Level mit seinen wahnwitzigen Wortspielen.
Übrigens verriet Kollegah im Selfmade-Buch seinen musikalischen Anspruch, dass er sich für das hochwertige internationale Feature nich verbiegen lassen wollte. Wenn man sich das Endprodukt anhört, eine weise Entscheidung:
„Ich wollte mich für den Song auf keinen Fall meinem Feature-Gast anpassen, sondern hatte die Idee, dass Game unbedingt auf einem typischen Deutschrap-Beat mit Streichern rappt.“
Internationales Business
„Rolex Daytona“ sollte nicht die letzte Kollabo der beiden Rapstars bleiben. Auf „Or Nah (German Version)“ von Games Kompilationsalbum „Blood Moon: Year of the Wolf“ aus dem Jahr 2014 war Kolle ebenfalls vertreten.
Zudem lieferte der Boss 2010 ein legendäres englisches Feature ab. Auf „Soldiers“ von der englischen Rapcrew Eurogang. Falls du es noch nicht kennst, solltest du es dir sofort gönnen. Sehr unterhaltsam, wenn auch nicht akzentfrei.