12 Jahre Trettmann – seine Karriere in Songs

2016 – Selbes Jahr, neue EP: „KitschKrieg 2“

„Bullen, Security, Knarren, nasse Paper / Bleichgesichtige Auf-die-Sneaker-Treter / all diese Dinge frustrieren den Raver.“

In „Raver“ zeigt Trettmann, was er über die Mitstreiter der Trap-Szene, der er zwar angehört aber in die er nie in Form von Schubladendenken hineingesteckt werden wollte, denkt. Inzwischen haben sich Autotune und Trap-Beats flächendeckend in den Deutschrap geschummelt. Das kommentiert der Vater der Szene folgendermaßen: „Mir aus den Augen, ihr seid keine Raver. […] Wer außer mir Autotune sagt, ist ein Hater.“ Ganz klares Statement.

Dass er für seinen jetzigen Erfolg lange Arbeiten musste, zeigt der Song „Lila Frühling“: „Jetzt wächst in meinem Yard ein Baum, muss ihn gießen / dann treibt er die schönsten Blüten, lass sie sprießen / Ich seh ihn in die Höhe schießen / Ernte lila, gelbe, grüne Scheine, hmm im Frühling.“

Die Saat hat er früh gepflanzt und er ist sich durchaus bewusst, dass er den inzwischen ausgewachsenen Baum weiter pflegen muss, anstatt sich auf dem bereits Erreichtem auszuruhen. Gesagt, getan.

Noch im selben Jahr veröffentlicht er „KitschKrieg 3“

Seinen Erfolg und all Diejenigen, die ihn über Jahre hinweg unterstützt haben, feiert er mit „Ehrenrunde“. Etwas irritierend ist folgendes Statement: „Alle überrundet, Transformation abgeschlossen, alles gut, alles richtig.“ Wie bitte? Transformation abgeschlossen? Seine kreative sowie musikalische Wandelbarkeit wird niemals abgeschlossen sein, da er mit Herzblut und Schweiß die Musik fühlt und immer offen für Neues ist. Das bestätigt er zum Glück in „Adriano“: „Hab die Melodie und den Skill / Sing‘ Balladen oder töte, wenn ich will.“ Vielleicht wollte er damit auch nur sagen, dass er aktuell keinen Grund sieht, den Stil seiner Musik zu verändern. Das ist natürlich akzeptiert.

Viel zu geben und nichts zurückzubekommen sowie übermäßiger Drogenkonsum behandelt er mit „In meinem Leben“. „War für dich da, lagst du im Fieber / Ich hab so lang‘ auf dich gewartet / Heut‘ hoff‘ ich, ich seh‘ dich nie wieder. [..] Geh‘ bitte raus aus, raus aus meinem Kopf.“