Á la Francis Ford Coppola
Doch das ist Fler egal. Der eben erwähnte Idealismus spiegelt sich in seinem Metier, der Rapmusik, wider. Er hat klare Vorstellungen, die er musikalisch mit brutaler Konsequenz verwirklicht. Hier zeigt sich die Kehrseite von Flers Charakter.
Er sieht sich als Regisseur, als Maestro, der an den Reglern im Studio thront, Hooks arrangiert, an der Produktion beteiligt ist und stets das große Ganze im Auge behält. Der Track muss dope klingen und dem aktuellen Zeitgeist entsprechen. Das Gefühl hat dabei oberste Priorität. Einzelne Reime und raptechnische Spielereien dienen als nettes Beiwerk, nicht mehr.
Diesen festen Grundsatz thematisiert er auf „Timing“ spielerisch und wischt damit diverse Ghostwriting-Debatten der Vergangenheit elegant von seiner Schulter:
„Geh mit der Schlampe nicht ins Kino wegen Blinddate (ey, ey) /
Laas hat nicht bei mir gekifft, weil mir nichts einfällt“