Edit Entertainment – Zusammen stark

rap.de: Ist mit dem Umzug auch verbunden, dass ihr euch nach außen geschlossener darstellt? Den unregelmäßigen Veröffentlichungsrhytmus habt ihr ja gerade angesprochen. Soll das jetzt alles besser organisiert werden?

Wakka: Besser organisieren ist auf jeden super, das versuchen wir auch. Aber wenn die Leute zufällig wieder alle zur gleichen Zeit die Releases fertig haben, wollen wir die nicht ein halbes oder dreiviertel Jahr sitzen lassen. Es ist also nicht das oberste Ziel, da mehr Regelmäßigkeit reinzubringen. Realistischerweise ist es aber so, dass es dadurch schon regelmäßiger wird, weil einfach mehr Releases anstehen. Die versuchen wir gleichmäßig übers Jahr zu verteilen. Und was die Geschlossenheit angeht – wir haben auf jeden Fall ein Projekt in Planung, was auch als nächstes erscheint, das uns alle widerspiegelt. Kein Sampler im klassischen Sinn, sondern eine Edit-Platte. Es sind alle von uns drauf, aber in welcher Form und wer vielleicht sonst noch drauf ist, wird sich während des Entstehungsprozess noch zeigen. Da gibt es vielleicht noch die eine oder andere Überraschung. Das wird zu Beginn des kommenden Jahres als erstes Release rauskommen. Dann werden sich Alben von Amewu, von Gris, von Phase und alles anschließen. 2012 wird es eher viel als wenig geben, soweit lehne ich mich schon aus dem Fenster.

Phase: Stichwort Platte…

Wakka: Ach ja, genau. Es wird auch das erste Vinyl auf Edit geben. Das wird das besagte erste Release in 2012.

rap.de: Der dann den Startschuss abfeuert?

Wakka: Genau, wir haben das Büro gemietet, wir bringen den besagten Release, wir arbeiten an einer neuen Homepage. Mal gucken, was geht. Die Zeichen stehen nicht schlecht. Jetzt nicht Industriemäßig, reich werden wir auch 2012 nicht werden. Aber es alles in Ordnung, wie es ist.

rap.de: Die Zeichen stehen nicht schlecht  – da sagst du was. Es weht ja ein frischer Wind im deutschen Rap. Straßenrap ist nicht mehr so dominant wie er es eine Zeitlang war. Schafft das für Edit-Künstler vielleicht auch mehr Raum?

(Schweigen, alle schauen sich an)

Amewu: Okay, dann sag ich was dazu. (Pause) Ich weiß es eigentlich nicht (Gelächter). Ich verfolge auch vieles nicht so sehr, dann mache ich es doch mal, rege mich über vieles auf und lasse es doch wieder. Ich glaube aber, man kann sich immer den Raum nehmen. Man muss nicht warten, bis die Musikindustrie oder die ganze Szene sich ändern, man macht halt einfach das, was man macht. Und wenn es Qualität hat, setzt es sich auch durch.

Phase: Ich glaube, von den Leuten, die jetzt keinen Gangsta Rap mehr hören, profitieren wir auch nicht. Die hören glaube ich nicht Edit. Unsere Nische gab es schon immer, die wird's auch immer geben.

Amewu: Ich glaube, mich hören auch viele, die sonst Straßenrap hören.

Phase: Das glaubst auch nur du (Gelächter).

rap.de: Wie kommst du darauf, Amewu?

Amewu: Naja, ich stelle es halt öfter fest. Wenn man mitkriegt, was für Leute meine Musik hören und was die sonst noch so hören, bist du manchmal so: Hä? Wie passt das jetzt zusammen? Aber Menschen sind ja auch nicht eindimensional. Ich versuche ja  auch Rapper, die nicht unbedingt meine Musik machen oder meinem Geschmack entsprechen, nicht so zu behandeln, als ob es zwischen uns keine Berührungspunkte gäbe. Ich kriege halt immer mehr mit, dass es auch bei den Hörern so ist, dass man nicht nur das hört oder das hört.