Das war eine Zeit, wo ich mich erst mal ordnen musste. Fler hat dann sein Ding mit Bushido gemacht und ich musste mich neu orientieren. Und so kam eines zum anderen und schwuppdiwupps sind vier Jahre vergangen.
rap.de: Hat die Kooperation von Fler und Bushido Euer Verhältnis miteinander gestört?
Silla: Fler hatte seine volle Aufmerksamkeit natürlich in diese ersguterjunge-Sache gesteckt, das hat unserem Verhältnis aber nicht im geringsten Risse zugefügt. Wir hatten auch nach dieser stressigen Südberlin-Maskulin-Phase, wo auch öfter durch meine Eskapaden die Fetzen geflogen sind…
rap.de: Eskapaden?
Silla: Ja, ich habe halt getrunken und so. Während des Südberlin-Maskulin-Prozesses ist es halt öfter so gewesen, dass wir uns fast gegenseitig an die Gurgel gegangen wären. Uns ging's beiden zu diesem Zeitpunkt nicht so wirklich gut. Ich hab sehr viel getrunken, Fler hatte auch mit sich und seinen Dämonen zu kämpfen und es war wirklich eine harte Zeit, dieses Album aufzunehmen und deswegen war es gut, dass wir dann auch mal ein bisschen Ruhe voreinander hatten.
Ich war damit beschäftigt, mich selbst zu zerstören und ein neues Label zu suchen. Aber ist schon okay. Das war halt der Prozess, das musste halt so sein.
Silla: Das ist so eine Kunst von mir, auf die ich nicht stolz bin. Immer wenn es einfach gut läuft oder ich etwas Gutes geleistet habe – etwa, wenn ich ein gerade ein neues Video draußen hab und die Resonanz ist super-positiv – bin ich halt jemand, der damit nicht umgehen kann. Ich kann das nicht erklären.
Bei mir ist es so, dass ich kaputtgehe, wenn ich positive Resonanzen kriege. Ich kann so was nicht glauben, wenn ich irgendwo lese, dass jemand mein Video geil findet. Ich hab immer so hohe Ansprüche an mich selber und denke mir nur so: "Das kann nicht sein, dass die Leute das so krass finden!"
Ich bin nie zufrieden und das schlägt dann in diese Selbstzerstörung um, wo ich mich ausklinke, anfange zu trinken. Genie und Wahnsinn ist das bei mir, denke ich, was dann oft dicht beieinander liegt.