rap.de: Hast du das “Wir Beaten Mehr“-Event verfolgt, mit Xavier Naidoo als Headliner. Wie findest Du solche Sachen, bei denen sich alle die Hände reichen?
Farid Bang: An sich hab ich da nichts dran auszusetzen. Das ist schon eine krasse Sache und es sind ja auch alles krasse Künstler, mit Xavier und Savas. Ich wäre nicht abgeneigt, auch an solchen Sachen teilzunehmen.
rap.de: Echt? Das finde ich sehr überraschend, weil Du ja momentan der Einzige unter den bekannten Rappern bist, der auf unterhaltsame Weise Stress sucht.
Farid Bang: Ich würde da natürlich nicht mit Savas und Sido auf die Bühne kommen und Späße machen, aber ich würde mich da schon mit einbinden lassen, wenn es passt und jeder seine separate Show durchzieht. Sone Sachen würde ich auf jeden Fall mitmachen. Da habe ich nichts dran auszusetzen.
rap.de: Nichtsdestotrotz stehst du aber zu dem was du in deinen Tracks von dir gibst?
Farid Bang: Hundertprozentig! Die Zeiten, in denen ich gesagt habe: “Ich nehme das alles sportlich“, sind vorbei. Das nehmen die Leute falsch auf. So Lutscher denken dann, dass sie mir auf der Nase rumtanzen können, aber das geht auf gar keinen Fall. Es gibt ja so Leute, die mich bei Halt Die Fresse oder so dissen. Wenn ich den mal face to face sehe, muss der auf jeden Fall mit den Konsequenzen rechnen, auf jeden Fall!
rap.de: Abgesehen von den übertriebenen Metaphern, die Du oder Kollegah in Eure Tracks einbauen, ist Dir Authentizität sehr wichtig?
Farid Bang: Es ist kein sehr wichtiges Thema. Ich baue nicht meine ganze Karriere darauf auf, dass ich sage: “Das muss so authentisch wie möglich sein“. Ich will die Leute entertainen. Natürlich ist der größte Anteil da schon authentisch, aber ich versuche nicht krampfhaft hart zu sein, um jeden Preis. Ich mache auch immer gerne lockere Witze, ich bin auch ein lockerer Typ, die Leute sollen das auch sehen, aber ich lasse mir definitiv nicht auf der Nase rumtanzen.
rap.de: Könntest Du mal sagen, was für Dich der Unterschied zwischen “Asphalt Massaka 2“ und “Banger leben kürzer“ ist? Ist Dein neues Album genauso “Diss-lastig“?
Farid Bang: Nee, gar nicht. Es gibt einen starken Diss-Song, der geht gegen Sido. Das hat der sich selbst zuzuschreiben. Wenn Sido, einer der erfolgreichsten Rapper Deutschlands, mich in einem Video disst, lasse ich mir diese Riesenpromo natürlich nicht nehmen.
An dieser Stelle möchte ich mich auch noch mal ganz herzlich bedanken: Vielen, vielen Dank Sido, für diese Superpromo. Normalerweise hätte ich Unmengen an Geld zahlen müssen, damit ich sone Promo kriege, dass ich da jetzt zurück dissen kann. Deswegen: Vielen Dank Sido, Du hast es echt geschafft den Namen Farid Bang für weitere Zeit am Leben zu halten. Wenn ich das wieder gut machen kann, sag es mir! Auf jeden Fall ab dem 18.2. ist ein schöner Song für Dich dabei und da darfst Du Dich auf jeden Fall freuen!
rap.de: Du hast vorhin gesagt, dass Kollegah nicht draufgepasst hat aufs Album, dafür ist dann aber Afrob dabei. Wie kam das zustande?
Farid Bang: Afrob ist der Cousin von einem sehr guten Freund von mir. Hab ich hart drum gekämpft. Der Song war meine Idee und ich wollte durch Eko, Afrob und mich drei Generationen auf einem Song vereinen. Ich denke auch, das ist mir sehr gut gelungen. Unter diesem Aspekt bin ich halt an das Album gegangen. Ich hab mir richtig Gedanken gemacht zu jedem Song.
rap.de: "Banger leben kürzer“ ist also ein Konzeptalbum?
Farid Bang: Ja. Auf “Asphalt Massaka 2“ ging es ja lediglich um meine Wut. Da hab ich einfach meiner Wut freien Lauf gelassen. Hier bei dem Album hab ich mir zu den Songs – auch wenn es Battle-Songs waren – wirklich Gedanken dazu gemacht und sei es nur ein “Bitte Spitte 5000“. Ich hab mich wirklich mal hingesetzt, 60 Spitter genommen und davon die besten auf diesen Song gepackt.
rap.de: Auf “Asphalt Massaka 2“ hast Du ja auch nach eigenen Angaben sehr auf deine Technik geachtet. Würdest Du sagen, dass Du auf dem neuen Album nochmal eine Schippe drauf gelegt hast?
Farid Bang: Auf jeden Fall. Das würde für mich sehr verletzend sein, wenn ich irgendwo hören oder lesen würde, dass mein Rap sich zurückentwickelt hätte.
In der Zeit, in der ich an einem neuen Album arbeite, bin ich neu motiviert und möchte natürlich auch mein altes Album übertreffen. Sonst würd ich niemals ein neues Album bringen. Mein letztes Album, das ich rausbringe, wird mein bestes Album sein. In jeglicher Hinsicht, sei es vom musikalischen oder von der Technik her.