Prinz Pi

rap.de: Dennoch muss man sagen, wenn man deine Musik verfolgt, dass du schon auch ein gewisses Image verkörperst. Wo man Savas als King der "Spitter-Gemeinde" gesehen hat, hat man dich immer so als "King der Studentenrapper" wahrgenommen. 

 
Prinz Pi: Das ist voll geil. Ich hab mal mit Tua gequatscht und er meinte zu mir: "Du machst dir ja schon immer voll den Kopf, was du anziehst oder wie Du Dich präsentierst" und ich meinte dann so: "Niemals habe ich das gemacht". Ich hab immer dieses unkonsistente Image. Ich hab jetzt nicht so die Klamottenmarke, die ich gerne trage, den Look. Das verändert sich eigentlich bei mir total. Ich bin damit nie richtig zufrieden.
Das Albumcover, was ich jetzt gemacht habe, war eigentlich das erste, bei dem auch ein Kumpel von mir sagte: "Bei der Fotostrecke siehst Du zum ersten mal genau so aus, wie ich Dich sonst auch immer sehe." Das finde ich halt cool, eben grade, weil es nicht so konstruiert ist. Das sind alles Schnappschüsse auf der Straße, an einem Sommernachmittag. Die Fotos wurden natürlich bearbeitet, so dass ich da ein bisschen älter aussehe, also mit Liebe und so, aber das sind jetzt keine Fotos nach dem Schema: "Stell Dich mal bitte da genau so hin und mach’ mal Dein Kinn drei Zentimeter höher.".
 
 
rap.de: Stört es dich, wenn man sagt: "Pi ist der Rapper, der Gymnasiasten und Mittelstandskinder anspricht?"
 
Prinz Pi: Nö, aber wie gesagt, ich überleg mir ja nicht, was das Gymnasiasten-, oder Mittelstandskind cool finden würde und was ich machen müsste, um diese Zielgruppe zu befriedigen. Ich hab eigentlich keine Zielgruppe. Ich glaube, dass die Menschen, die jetzt meine Musik hören, sehr unterschiedlich sind. Man kann sich ja bei facebook lustigerweise wirklich die Statistiken anzeigen lassen: "Wie viel männliche und weibliche Fans hast du? Wie alt sind die? Wo kommen die her?" Das ist ja heute total transparent, aber man sieht es auf Konzerten, wie unterschiedlich dann die Fans sind. Ich finde es schön, wenn ich so viel unterschiedliche Fans habe. Ich hätte jetzt ungern nur 13-jährige, kreischende Mädchen, was ja manche Leute haben.
 
rap.de: Wobei wir beim Thema wären. Was sagst Du denn zu Money Boy?
 
Prinz Pi: Das ist auf jeden Fall unterhaltsam. Ich glaube aber, manchmal verwechseln Leute, dass sie über jemanden lachen und sie denken, dass man mit ihnen lacht. Wenn jetzt diese ganzen Rapper, wie Soulja Boy, Wacka Flocka Flame oder Gucci Mane – die er ja total kopiert – das machen, dann ist das ja auch lächerlich. Das ist ja kindisch bis dort hinaus, aber irgendwie ist es halt so gut gemacht und irgendwie stehen die Amerikaner auch auf so einen Trash, so dass es halt funktioniert. Und bei Money Boy funktioniert es ja auch. Nur wenn sich halt so ein Typ, wie dieser Gucci Mane, für Hunderttausende von Dollar Bling kauft, dann hat der halt wirklich 20 Weiber, die auf ihn stehen. Dann hat der seine pissgelben Lamborghinis neben sich aufgereiht und du denkst dann halt: "Was für ein Idiot, aber er hat halt diese Kohle, um den ganzen Scheiß zu machen." Bei so einem wie Money Boy, der halt irgendwie erzählt: "Ich ess jetzt hier mein Happy Meal", ist das einfach nur lustig.