Crackaveli

rap.de: Würdest Du auch einen Track wie der von Harris an Deine Leute schreiben?

Crackaveli:  Ne. Ich würde mich gar nicht an das Thema ranwagen. Da fühle ich mich wieder zu fremd und dann doch wieder zu zugehörig. Man ist da immer zwischen den Welten.
Ganz ehrlich, wenn Du mich fragst, am Ende des Tages bin ich Berliner. Bei so einem Thema müsste ich mich zerreißen. Das geht nicht. Ich bin hier geboren, aber zu Hause war so und draußen war anders. Da würde ich mich nicht gerne auf eine Seite packen.

rap.de: Könntest Du Dir vorstellen mal zurück nach Serbien zu gehen?

Crackaveli:  Könnt ich mir vorstellen. Ja, aber nur mit meiner Oma und meinem Opa. Ich könnte das nicht ohne meine Familie machen, muss ich offen zugeben. Alleine auf mich selber gestellt, das wäre eine Katastrophe, aber mit Familie, sehr gerne.

rap.de: Hältst Du die Deutschen für wenig Familienbewusst?

Crackaveli:  Ja. was manche Sachen betrifft, auf jeden fall. Nicht alles. Das hat auch Vorteile, dieses sich gesund ernähren und Birkenstocks tragen, das ist alles cool…

rap.de: Hast Du selber Birkenstocks?

Crackaveli:  Ich habe Birkenstocks ja. Von meiner Mutter. Die trage ich, wenn ich aus der Dusche komme.

rap.de: Würdest Du die auch auf der Straße anziehen?

Crackaveli:  So ne Latschen????? Ich geh doch nicht mit Latschen auf die Straße. Aber um noch mal auf das Familiending zurück zu kommen. Für ihr eigenes Haus: Frau, Mann, Mutter, Kind, da läuft es schon cool in Deutschland. Aber was Cousin, Cousine, Onkel Tanten betrifft, da ist es ein bisschen weniger. Aber im eigenen Haus sind die richtig eng.
Das dürfen die Deutschen auch nicht falsch verstehen, wenn man sagt, die halten nicht zusammen.
Bei uns ist das halt anders. Cousin ist wie ein Bruder, dein Onkel ist wie ein zweiter Vater. Die Tante ist eine zweite Mutter.

rap.de: Wo sehen wir Dich in fünf Jahren?

Crackaveli:  Ich hoffe mit Lachen und ganz zufrieden. Ich hoffe dass ich Musik mache. Ich hab Spaß daran. Ich hoffe, dass ich Musik mache.   

rap.de: Würdest Du auch mit 40 rappen, wenn du könntest?

Crackaveli:  Wenn ich nicht so peinlich rüber komme, so Ice-T mäßig, dann würde ich’s noch machen. Keine Ahnung. Mal sehen was kommt. Aber eigentlich. Kein Plan. Ich guck ja jetzt gerade, ob ich klar komme, mit diesem Album. 

rap.de: Hast Du eine Ausbildung gemacht?

Crack: Wenn, dann hätte ich Koch gemacht oder Lehrer für Gebärdensprache, oder so etwas. Das ist doch ein bisschen wie rappen, weißte was ich mein?

rap.de: Ne, ist nich wie rappen. Rappen ist sprechen.

Crackaveli:  Ja aber diese Bewegungen.

rap.de: Glaubst Du, dass Du durch das deutsche Bildungssystem gefallen bist?

Crackaveli: Ich hatte so ein Autoritätsproblem. Egal wie alt die waren ich hatte vor Niemandem Angst, ich war immer der Kleine aber hatte immer ne große Fresse, immer. Mir war alles latte und ich denke wenn das in der vierten Klasse passiert, ist das ein beschissener Ausgangspunkt. Aber ein Glück haben meine Kinder dieses bestimmte Toleranzdenken, dieses bestimmte Verständnis für andere Menschen. Dieses ganze Zeug, ich denke das habe ich von meinen Kids.

rap.de: Das hast du von deinen Kids?

Crackaveli: Ja auf jeden Fall.

rap.de: Sind deine Kinder gut in der Schule?

Crackaveli:  Ja man. Die sind richtig krass in der Schule. Nur Einsen und Zweien.

rap.de: Dann wünschen wir Dir noch alles Gute und viel Glück.