Chakuza

rap.de: “Suchen Und Zerstören 2“ heißt dein neues Album. “Suchen Und Zerstören“ hieß dein Debüt. Ist das mit Absicht so, dass du quasi dein Debüt neu aufsetzt?

Chakuza: Nee, aber für mich hat der Titel auch gepasst. Ich saß zu Hause und dachte: “Ich hab jetzt wieder Bock, Mucke mit Spaß zu machen. Scheiß auf alles.“
Es hat mir Spaß gemacht. Ich wollte feiern beim Aufnehmen und im Studio einfach selber auch Spaß haben. Für mich war das halt oft krasse Arbeit, wenn ich ein Album gemacht hatte. Das ist wirklich in krasser Arbeit ausgeartet, es war anstrengend und das sollte es nicht sein. Ich wollte halt Mucke ohne Anstrengung machen.

rap.de: Was ist das Anstrengende am Musikmachen?

Chakuza: Du überlegst dir ja ein Konzept. Du überlegst dir was und ziehst das halt durch. Das muss ja auch stimmen und du machst dir halt auch Gedanken: “Okay, ich brauche eine passende Single, die auch gutes Air-Play bekommt.“
Das habe ich bei “Suchen Und Zerstören 2“ nicht gemacht. Ich bin einfach hingegangen, habe gesagt, was ich sagen wollte, alles aufgenommen, dann verschickt, mischen lassen und fertig war das. Das sind richtig krasse Momentaufnahmen. Jeder Song ist an einem Tag entstanden.

rap.de: Um was geht es auf dem Album?

Chakuza: Battlerap auf hohem Niveau.

rap.de: Mit Namen oder ohne Namen? (lacht)

Chakuza: Ohne. So was habe ich ja nie gemacht. Ich brauche so was auch nicht. Ich hab da gar keinen Bock drauf. Warum soll ich Namen nennen? Es gibt jetzt keinen, der mich so krass stört, um da in der Öffentlichkeit jetzt was drüber zu sagen.

Hamadi: Money Boy. (lacht)

Chakuza: Ja, außer diesem Vogel. Aber der ist es ja schon wieder gar nicht Wert ihn zu dissen.

rap.de: Money Boy ist doch österreichisches Kabarett in Reinkultur. Perfekt.

Chakuza: Leider, ja. So was nervt mich auch extrem. Da fühle ich mich in meiner Musikerehre verletzt.

rap.de: Hey… Ein bisschen mehr Humor im Game?!

Chakuza: Ich hab extrem viel Humor und verstehe auch viel Spaß, aber das überschreitet jegliche Grenzen. Das geht nicht.

rap.de: Wo hast Du dieses Album aufgenommen? In Linz?

Chakuza: In Linz, komplett. Im Stahlstadt Studio, mit einem Kumpel zusammen.

rap.de: War das ein anderes Feeling?

Chakuza: Ja, komplett. Das war halt diese Spaßgeschichte. Ich war komplett frei. Ich habe damit angefangen und wusste gar nicht, ob die Sachen überhaupt rauskommen. Die Idee entstand während der Aufnahmen. Irgendwann hatte ich dann acht, neun Songs, habe diese meinen Kumpels vorgespielt und alle so: “Ey krass. Das ist ja dieses Feeling, das ich bei Deinen Alben vermisst hatte. Das hat auf “Unter Der Sonne“ und “City Cobra“ gefehlt!“ – “Echt, wieso?“ – “Das ist anders. Man merkt halt, dass das Spaß macht, was du machst“ – “Okay, cool“.

rap.de: Wäre das eigentlich eine schöne Alternative für Dich, wenn Dein Club so gut laufen würde, dass Du dort Deinen Lebensunterhalt daraus ziehen kannst und Du würdest Musik dann nur noch zum Spaß machen.

Chakuza: Ja, das wär natürlich extrem cool. Aber ich kann ja jetzt auch Platten machen, an denen ich nur Spaß habe und trotzdem Geld verdienen. Und das wird auch in Zukunft passieren. Ich erfülle mir mit dem nächsten großen Album einen Traum. Bei dem werd ich extrem Spaß haben.
Ich wollt immer schon Musik mit einer Band machen. Ich hatte halt nicht die Möglichkeiten. Selber war ich als Musiker nicht fähig, muss ich auch ganz ehrlich zugeben. Jetzt haben wir aber die Möglichkeit, fähige Leute und alles zur Verfügung, was wir brauchen. Ich erfüll mir mit dem nächsten Album einen Traum.
Das wird ein bisschen wie Black-Rock nur Melodischer. Nicht so soulig, es soll schon krasse Melodien haben. Jeder weiß, ich feier 80er Jahre Mucke und auch diesen Glam-Rock.

rap.de: Ich hoffe Curse, Olli Banjo und Du machen mal ne große Tour zusammen. (Gelächter)

Chakuza: Curse war auf meiner letzten Tour ja manchmal dabei. Er hatte ein Kostüm an, ein Schwarzes. Wir haben auf jedem Konzert eine Schweigeminute für Curse eingelegt, weil ich es traurig fand, dass er aufhört zu rappen. Auf der anderen Seite, fand ich es aber auch gut, denn jetzt kann ich die ganzen, langweiligen Songs über Ex-Freundinnen machen, Alter. (lacht) Jetzt ist da ja eine Marktlücke.