Rythm Club

Dirty: Lass es mich mal so sagen: Wir haben mehr Party-Stücke für diese Platte gemacht, als ich z.B. das letzte halbe Jahr auf Party war. Allein diese Tatsche ist sehr bezeichnend, zumindest ein bisschen für mein Leben. Auf unserem Rowdy Club Tape von 2002 waren schon so viele Sachen sehr nachdenklich, sehr persönlich und tiefer greifend. Wir haben zwar versucht ein bisschen davon wegzugehen, und einfach mal „nur“ Spaß zu haben, aber das Nachdenkliche kriegt man eben auch nicht ganz raus.   

rap.de: Also setzt der Rythm Club auf eine gewisse Linie, die auf dem Rowdy Club-Tape schon begonnen hat, und steht damit in einer Art Tradition? Oder unterscheiden sich diese zwei Dinge doch eher voneinander?  

Bates: Abgesehen davon, haben wir natürlich etwas von dem Tape mitgenommen. Das heißt natürlich, aus den Sachen, über die wir auf dem Tape gerappt haben, haben wir auch gelernt  und sind jetzt quasi am nächsten Schritt. Das heißt, jetzt die Dinge einfach mal zu kicken. Und deswegen sind wir auch froh, dass wir so wieder zusammen gekommen sind. Steer M ist jetzt in zwar in Berlin, was immer etwas schwierig für die Zusammenarbeit ist, aber „Rythm Club“ hat es wieder mal gezeigt, dass es irgendwie möglich ist, Sachen an den Start zu kriegen, die für einen wichtig sind. 
 

Malik: Es gab auch nicht wirklich eine bewusste Wendung, von wegen: Wir wollen jetzt  ruhigere Tracks oder mehr tanzbare Tracks. Das hat sich halt so bei den Produktionen entwickelt. Irgendwas hat halt mehr spaß gemacht, mehr geflasht und uns halt gerade so angeturnt, und das war dann eben auch in der Musik drin. Aber um eine Sache so rund zu machen, wie es für uns rund sein soll, da gehört halt immer noch etwas mehr rein, noch mehr Inhalt. Dabei ist das bei dem einen Lied eben mehr, als bei manch anderem Lied, das auf der Platte ist der Fall. Muss halt auch irgendwie zusammen.  

Peter S.: Das Album ist kein Konzept-Album. Es ist jetzt nicht so, dass wir uns hingesetzt und  gesagt haben: Wir machen jetzt ein neues Ding – den Rythm Club. Wir sind ja tagtäglich hier im Zughafen, und im Studio, und die Tracks entstehen einfach. Und dann, sagen wir mal in der Mitte der Arbeiten, ist die Idee entstanden. Dann haben wir gesagt: Wir machen jetzt, wie für das Tape damals auch, ein Sammelsurium von Tracks, die wir dann zusammen gefasst, und die besten ausgesucht haben, um jetzt damit herauszukommen. Es ist jetzt, beim Rythm Club-Album ganz genauso wie 2002: Wir sind Freunde, die sich treffen, versuchen Musik zusammen zu machen – und die beste Idee gewinnt. Das heißt, wir treffen uns im Studio,  jemand hat eine Idee, einen Beat, dann kommt am nächsten Tag irgendeiner und weiß: Aha,  das ist das zuletzt geöffnete File, der Beat ist geil, ich rapp´ da jetzt drauf. Wenn das dann einer nicht geil findet, dann können wir das ja auch wieder runtermachen. Am nächsten Tag kommt wieder jemand und dann stecken wir wieder die köpfe zusammen. Das ist halt ein  Album, welches durch viele Gehirne geht und einfach die ganze Zeit wächst.