Rythm Club

rap.de: Wird thematisch ebenso gearbeitet, oder gibt es da schon eher klare Grundgedanken?

Peter S.: Sobald der Text da ist, oder der erste Chorus, ist das Thema quasi schon vorgegeben.  Wenn jemand einen Vers geschrieben hat, dann ist es ja automatisch klar, worum es geht,  dann hat sich jeder an dieses Thema zu halten. Es ist nicht so, dass wir Lieder machen, wobei  jeder seinen kleinen Vers hat und frei drauf los einfach mal ein bisschen was über sein Leben erzählt. Es wird schon genau darauf geachtet, dass es eine gewissen Reihenfolge gibt, weil wir eben auch Songs machen wollen und keine Tracks. Am Ende muss alles auf den Punkt kommen, entweder im Chorus oder direkt im Vers, so dass sich das Thema fortsetzt und jeder die Aussage versteht, um die es geht, und mitbekommt, was der andere sagen will oder wo die Idee liegt.  

Malik: Man ist selbstverständlich bemüht, dass jeder seinen Part einbringt, ohne das er dann plötzlich in eine völlig andere Dimensionen geht, als die anderen Rapper.  

Peter S.: Und obwohl jeder von uns eine andere Geschichte hat, soll der Track am Ende auch authentisch rüber kommen. Wie gesagt: Steer M ist nach  Berlin gegangen und hat da eine „neue Welt“ kennen gelernt. Und egal, ob er jetzt einen Party-Track macht oder einen  nachdenklichen Song, er berichtet dann davon. Dirty hat eine Familie gegründet in der Zwischenzeit. Er hat ein Kind und berichtet von seiner Welt – und da sieht die Sache mit dem Party-Leben natürlich ganz anders aus, als beim Bates zum Beispiel… 
 

rap.de: Wer hat, außer Malik, die Beats produziert? 

Dirty: Clueso hat Beats beigesteuert, ich selbst habe Beats dazu gemacht, Malik natürlich auch und produziert ist das Ganze eigentlich komplett hier, im Studio B.  

Clueso: Das Geile hier am Zughafen ist ja, dass es hier so ein kleines Netzwerk von Musikern gibt, und jeder Musiker, der hier reingelaufen kommt, oder der für meine LP Sound mit eingespielt hat, kommt halt auch mal hier in´s Studio und spielt einfach mal was ein, lässt halt auch ein paar Spuren hier. Gitarrist, Bassist, alle möglichen Leute, weil wir hier eben musikalisch sehr offen sind. Am Ende sortieren wir aus und gucken, was davon das Fetteste ist und wo der Song eigentlich ist.  

rap.de: Das heißt, die meisten eurer Stücke sind live instrumentiert?

Peter S.: Nein, aber es ist auf jeden Fall bei jedem Stück ein Live-Instrument dabei. Und die Sachen sind selber komponiert. Das heißt, wir haben nicht, wie bei alten Tracks mit Samples gearbeitet, sondern in erster Linie, so weit wir das können, mit einer selbst eingespielten Idee, oder mit einer eingespielten Idee von einem Musiker, der gerade im Studio zu Gast war. Wir  machen übrigens hier in Erfurt auch eine Party-Reihe – die JB Sessions -, wo sich Musiker treffen können und zusammen jammen. Davon sind auch einige immer mal wieder hier zu Gast oder haben hier ihr Instrument herumzustehen, und gucken dann ab und an mal wie es ihrem Instrument geht. Dann schauen die eben auch gleich mal im Studio vorbei und spielen  bisschen was Fettes ein.