Jonesmann

rap.de: Du bringst dein Debütalbum demnach über Subword raus. Spürst du irgendwelchen Druck oder eine Veränderung zu früher, weil du eben bei einem Majorlabel bist und wenn ja, wie gehst du damit um?

Jonesmann: Ne, also da hat sich nichts geändert. Es ist weiter alles wie immer. Ich hatte zwar mit meinen Mixtape Erfolg und habe viele Features gemacht. Daher gab es schon etwas Erwartungsdruck aber ich arbeite dennoch wie immer und hab keinen großen Druck. Natürlich muss das Artwork, das Video und dies und jenes gemacht werden. Das wird dann bisschen Action, aber sonst ist es wie immer. Ich mache meine Arbeit und cool.

rap.de: Hat Subword eigentlich irgendwie Einfluss auf das fertige Album gehabt, in dem Sinne, dass sie bei der Tracklist Mitsprache hatten oder haben die gesagt: ,,Mach mal…"?

Jonesmann: Doch bei 1 – 2 Tracks haben die Jungs uns gesagt, dass wir die doch vielleicht nicht auf´s Album packen oder wenn, dann bitte verstecken.

rap.de: Kannst du sagen, was mit diesen Tracks ist. Warum hatte Subword da bedenken gezeigt?

Jonesmann: Also das sind eben so zwei Pornogeschichten, die jetzt als Hiddentracks auf dem Album sind. Die große Masse der Leute soll davon nicht unbedingt Wind bekommen.

rap.de: Du hast ja beschrieben, dass es bei manchen Tracks Redebedarf gibt. Spielt es da denn eine Rolle, dass du bei Bozz-Music und Subword, also zugleich bei zwei Labels gesignt bist? Kann es zum Beispiel sein, dass Bozz-Music manche Sachen durchboxen muss oder sind da alle immer einer Meinung?

Jonesmann: Also Subword ist ja eigentlich ein HipHop Sublabel von einem Major, aber die haben natürlich manchmal andere Vorstellungen wie wir von Bozz Music oder Azad als Chef von Bozz Music. Dann redet man da eben drüber und findet eine geeignete Lösung für alle Beteiligten. Größeres Theater hatten wir aber eigentlich noch nie, das einzige Problem war eben mit den Tracks und die fanden das nicht so gut. Die hatten da eben Befürchtungen, dass die Lieder nicht so gut sind. Aber ihr Vorschlag, die 2 Lieder als Hiddentrack für die Heads dann doch auf’s Album zu packen ist doch Ok.

rap.de: Das klingt ein wenig so, als habe sich etwas durch die Indizierungs- Maßnahmen der BPJM in letzter Zeit etwas für die Künstler und deren Labels verändert. Passen die Labels jetzt vielleicht mehr auf, dass ein Album nicht auf dem Index landet und es dann aus dem Verkauf genommen werden muss?

Jonesmann: Ja klar, bei den meisten ist es so: Das Album erscheint und sie verkaufen, keine Ahnung, 30-40-50.000 Alben und dann werden Leute auf die aufmerksam und sie kommen zur Prüfstelle und es wird zenisert. Das hat den Leuten bisher noch nie wirklich geschadet, aber wenn das schon nach zwei Monaten passieren würde, wäre das sehr übel. Mann will ja Platten verkaufen. Daher macht man dann eben auch so Sachen wie jetzt bei mir. Die Situation ist einfach anders geworden und es herrscht ohnehin schon ein wenig Panik.

rap.de: Kommen wir mal zu schöneren Themen. Auf SJ hast du viele Beats von großen Produzenten wie Monroe, Phrequency, Brisk FingazSti oder P. Wie kommen denn solche Kooperationen mit Produzenten zu stand? Kanntest du die Leute vorher schon? Habt ihr geminsam im Studio recordet oder wurden die Sachen hin und her geschickt?

Jonesmann: Also P kannte ich schon vorher und bei ihm habe ich das Album aufgenommen. Beim Großteil der Produzenten war es so, dass ich angerufen habe, die so ein bisschen kennen gelernt habe, nach Beats gefragt habe und dann wurden mir Beats geschickt. Ich habe welche gewählt und darauf was aufgenommen. Aber einige kannte ich auch, so wie Sti oder P.

rap.de: Verfolgt man deine Karriere, so fällt einem auf, dass du mit Roey Marquis mittlerweile kaum noch arbeitest. Auf deinem neuen Album ist kein Beat von ihm drauf, obwohl ihr ja früher ein sehr gutes Team ward. Warum arbeitest du heute so gut wie nicht mehr mit ihm zusammen?

Jonesmann: Die Beats entsprechen größtenteils einfach nicht mehr meinem Geschmack und meinen Qualitätsstandards. Er hat mir auch ein paar seiner Beats geschickt und da waren auch ein paar ganz Gute dabei, aber irgendwie hat das dann einfach nicht gepasst und auch nicht gereicht.

rap.de: Wie sieht es da in Zukunft aus? Kann man da noch etwas erwarten?

Jonesmann: Ich glaube eher nicht. Wir hatten eine coole Zeit im Studio und haben gute Tracks gemacht. Ich habe dabei viel gelernt und es war wirklich cool, aber heute werden wir wohl eher nicht mehr zusammen arbeiten.