Interview mit Yung Cobain & Yung Smali: Falk Schacht, erster Hype, Anime & XXXTentacion

Demnach wird es bei euch auch künftig nicht in diese Gesangs-Richtung gehen.

Yung Cobain: Kann ich mir nicht vorstellen, ne.

Yung Smali: Mh…Ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt jemand von uns anfängt zu singen oder über deepe Themen zu rappen. Es gibt Songs auf unserem Channel, auf denen wir mit Autotune rumexperimentiert haben, ja. Oder melodische Hooks halt. Mach ich auch persönlich ganz gerne.

Genau, ich habe einige Songs von dir gehört, auf denen du melodiösen Trap gemacht hast.

Yung Smali: Ja, das war vor allem am Anfang. Da hat man darauf Bock gehabt.

Ich finde, dass Autotune mittlerweile in Deutschland kaputt gemacht wurde. Heute hat jeder zweite Spast eine Autotune-Hook und alles klingt gleich.

Es ist nicht so, dass man sich mal melodisch gehen lässt, oder irgendwas ausprobiert und neue Sparten öffnet, sondern es ist immer das Gleiche. Deshalb habe ich mich persönlich auch von diesem Autotune-Ding entfernt. Aber melodischer Trap – da bin ich immer noch straight dabei.

Setzt ihr auf ein festes Produzententeam?

Yung Cobain: Wir machen alles ziemlich selfmade – stehen in unseren Kinderzimmern, mit gebastelten Booths. Ich glaube Wonka rappt immer in seinen Kleiderschrank, mit Spielzeugen da drin. (lacht) Wir produzieren eigentlich alles selber und abmischen kann auch keiner wirklich. Ich kann von mir sprechen – ich kann gar nichts. Ich kann nur rappen. Ansonsten – Smali kann ein bisschen mischen und lernt momentan zu produzieren. Dann haben wir einen Dude – Smoke, der baut auch selbst Beats. Er hat meine EPs „Yung Cobain 1″ und „Yung Cobain 2″ produziert und auch die Beats alle selbst gemacht.

Und sonst bin ich mit dem Producer der 102 Boyz unterwegs – Bobby San ­– der macht heftige Beats. Es ist auch das aller erste Mal, dass ich beim gesamten Entstehungsprozess dabei bin und einen Einfluss darauf habe. Das hätte ich nie gedacht und konnte mir das früher auch nicht vorstellen. Aber das funktioniert super – macht ultra Spaß und ist lit.

Yung Smali: Ja, Smoke mischt auch viele Sachen von meinem kommenden Tape ab. Wir haben und hatte keine großartigen Connections zu heftigen Produzenten. Das was Cobain jetzt klar gemacht hat, ist der erste krasse Produzent, der Bock hat, mit uns zu arbeiten. Sonst war bisher alles oberflächlich – „Hast du Bock zu mischen? Ok, 100 Euro. Alles klar“

Und deshalb hat man gesagt: „Ich habe keinen Bock da drauf, ich schau mir jetzt 400 YouTube-Tutorials an und bring mir die Scheiße selber bei.“  Ich habe jetzt auch Anfang des Jahres eine Ausbildung begonnen als Audio-Produzent in Berlin. Weil ich Bock darauf habe, mir das selbst beizubringen und nicht ständig irgendwelche Leute anquatschen muss für den Mix oder einen Beat. Das ist alles independent – eigene Booth bauen, jeder versucht das so abzumischen, wie er Bock draufhat –  ich feier das.