Ceydo & Freeze : Interview mit den Raptags-Siegern von 2017

Ihr seid beide im Rheinland aufgewachsen und lebt nach wie vor in Köln Was verbindet ihr mit der ganzen Region? Und könntet ihr euch vorstellen, irgendwann mal von dort wegzuziehen?

Ceydo: Das ist tatsächlich so eine Sache, worüber wir mal gesprochen haben. Aber ich glaube nicht, dass ich von hier wegziehen werde. Ich liebe es immer wieder, hier hin zurückzukommen. Man muss halt sagen, dass die HipHop-Szene hier sehr klein ist. Da ist Berlin halt eine ganz andere Hausnummer. Aber allein deswegen dorthin zu ziehen, käme für mich jetzt nicht infrage. Dafür liebe ich Köln einfach zu sehr. Das Rheinland macht einfach diese korrekte, herzliche Mentalität aus. Dieses Gefühl, „Jeder Jeck ist anders“, ist einfach geil.

Freeze, dein Vater kommt ursprünglich aus Burundi – das ist ein Land, das nicht jedem sofort bekannt sein dürfte. Kannst du was Typisches für diese Region erzählen?

Freeze: Was typisch burundisch ist, ist eine sehr zurückhaltende leise Art. Das muss bei mir irgendwie genetisch untergegangen sein (lacht). Was die burundische Kultur auszeichnet ist einfach eine große Herzlichkeit und Freundlichkeit, die ich auch jedes Mal erfahren habe, wenn ich da war. Diese Gastfreundschaft und dieses Einfühlsame ist ein großes Ding in Burundi. Die Westafrikaner hingegen sind eher voller Power, gehen aus, machen laute krasse Musik. In Burundi, was in Ostafrika liegt, sind die Leute sehr ruhig und höflich. Wobei es auch einige Verrückte gibt und zu denen zähle ich, glaube ich, in jedem Fall.

Ceydo, du bist ein riesiger Fan von Real Madrid. Was ist die größte Gemeinsamkeit von Rap und Fußball?

Ceydo: Du musst Leistung bringen, um oben zu bleiben.

Wer braucht länger…

… zum Textschreiben?

Ceydo: Boah, ganz unterschiedlich. Wir stoppen selten die Zeit dabei. Das ist jetzt aber kein zu krasser Unterschied bei uns beiden.

… um morgens aus dem Bett zu kommen?

Freeze: Das ist ganz eindeutig Ceydo, der ist einfach zu nachtaktiv.

… für ein Bier?

Freeze: Das ist auch Ceydo.

… um sich beim anderen zu entschuldigen?

Freeze: Ceydo kann sich nicht entschuldigen. Der macht einfach nie Fehler (beide lachen). Mein Gefühl ist, wenn er mal was macht, was mich abfuckt, dann braucht er nicht lange, um sich zu entschuldigen. Aber wenn du gut befreundet bist, dann erwartest du das auch nicht immer. Dann akzeptierst du auch, dass jemand seine Macken hat und dann braucht es auch nicht für jede Kleinigkeit eine Entschuldigung.

Ceydo: Freeze entschuldigt sich schon, wenn er weiß, dass er übertrieben hat. Er wird manchmal ein bisschen zu laut, aber da kommt er dann schon auch von selbst drauf.

Wird es die Möglichkeit geben, euch mal live zu sehen?

Ceydo: Ja, klar. Man kann uns beim Electrisize-Festival am 11. August sehen. Beim nächsten Raptags in Köln am 9. August sind wir auch vertreten. Das wird eine geile Sache, weil das in unserer City ist. Manuellsen wird dabei sein und es sieht auch so aus als würden wir zusammen mit ihm performen. Jeder, der in der Gegend ist und geilen Rap hören will, sollte dahin kommen. Checkt auf Instagram, wo wir sind. Da werdet ihr genau informiert. Am 23. Juni sind wir übrigens auch noch in Berlin auf der Fett am Start-Party von Dope est Dope.

Wie geht es demnächst bei euch weiter?

Ceydo: Dazu können wir sagen, es geht weiter mit viel Output. Wir haben zusammen Chapter One ein Konzept geschmiedet, was es in dieser Form so noch nicht gab.

Freeze: Was ihr euch alle hinter die Ohren schreiben könnt: Ceydo & Freeze sind ein Team, egal in welcher Form man releaset.

Ceydo: Und was ihr euch auch hinter die Ohren schreiben könnt: Diesen Herbst wird keiner, der Deutschrap hört, um uns herumkommen.