Als Rapperin bist du in einem Metier, in dem vorwiegend Männer zu finden sind. Wie siehst du deine Position als Frau im Rapgeschäft?
Yael: Ich fand es noch nie so schwer. Das war innerhalb unserer Crew zumindest nie ein Thema – dass ich eine Frau bin. Ich mache meine Musik.
Ich zeige den Rappern in Deutschland, wie man auch als Frau in diesem Geschäft leben kann.
Aber eigentlich sind die mir auch egal. Männer die sexistisch sind, sind mir egal. Mit denen will ich nichts zu tun haben – weder connecten, noch befreundet sein.
Denkst du es ist einfach als früher, als Frau im Rapgeschäft Fuß zu fassen?
Ich denke nicht, dass es heute einfacher ist im Biz. Du wirst als Frau immer noch schief angeschaut. Aber schlussendlich geht es um deinen Charakter. Es geht nicht darum, ob du ein Mann oder eine Frau bist. Es geht darum, ob du Skills hast. Ob du einen Charakter hast, den Leute aushalten können oder ob du voll der Spacko bist.
Ich habe aber bis jetzt nichts krass Negatives erfahren, eher positiv.
Leute kommen an uns sagen: „Du kannst voll krass rappen und hast eine krasse Stimme“, ohne zu ergänzen, „obwohl du eine Frau bist.“
Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Yael: Boah, ich habe so Bock auf alles, wirklich. Jetzt machen wir grad Mukke. Wir hauen jetzt erstmal tausend EPs und Alben raus, bis wir keinen Bock mehr haben. Als nächstes kommen zwei Fifty Fifty-EPs. Die sind fertig und müssen nur noch gemasterd werden. Aber ich habe auch Bock auf Mode und eine Comic-Serie, dafür suche ich mir momentan ein Team zusammen.
Mein größter Traum ist es, es so wie Samy Deluxe zu machen – mit seiner Kunstwerkstatt. Einen Ort zu schaffen, an dem Menschen gemeinsam kreativ sein können.
Leam: Das ist von uns allen ein großes Ziel – seit über fünf Jahren.