MoTrip über sein 2011

MoTrip. An diesem Namen kam man in 2011 schwer vorbei. Der junge Aachener hat es innerhalb weniger Monate geschafft, sich nicht nur einen Namen zu machen, sondern sich auch gleich im vorderen Feld deutscher Rapper zu etablieren. Und das alles ohne ein Album – ein splash!-Auftritt, einer der wenigen unpeinlichen Auftritte bei der vielkritisierten Sendung "Cover my Song", ein paar prominent besetzte Features (u.a. mit Fler und Samy Deluxe) sowie ein einprägsamer Song ("Albtraum") reichten, um Mo zu einem der heißesten Newcomer zu machen. Inzwischen ist er sogar mit einem Majordeal ausgestattet – auch in den Chefetagen der großen Konzerne sucht man eben immer noch nach der Verbindung von Straße und Technik. Und MoTrip hat beides. Im Gespräch mit rap.de erzählte der selbsternannte "Kanake mit Grips" über sein bewegtes Jahr 2011.

rap.de: Was hat sich 2011 für dich am meisten geändert?

MoTrip: Guck, wo ich hier sitze. Das Studio und die ganzen Möglichkeiten. Da ist musikalisch auf jeden Fall viel mehr möglich. Sich einfach mal zwei Wochen lang nur Zeit für die Musik zu nehmen, weißte? Das war am Anfang des Jahres noch nicht so, da musste ich noch viel mehr Dinge selber regeln. Jetzt kann ich mich zurücklehnen und einfach Musik machen. Das ist das, was ich immer wollte.

rap.de: Diese Annehmlichkeiten haben sicher auch mit deinem Deal bei Universal zu tun. War der Vertragsabschluss dementsprechend das Ereignis in 2011, das dich am meisten bewegt hat?

MoTrip: (überlegt) Auf jeden. Nach langem Überlegen zwar, aber wenn ich es hart auf hart nehme, ja. Mein Deal. Das macht die große Veränderung aus, ich hatte ja noch nie einen Deal vorher.

rap.de: Ein einschneidendes Ereignis war sicher auch das Splash!, wo du deinen ersten größeren Auftritt hattest. Wie hast du das erlebt?

MoTrip: Das war cool. Ich war zwei Tage da, während die Aufnahmen zu “Cover my Song“ liefen. Deswegen bin ich auch im Song dort immer leicht heiser, weil ich war zwei Tage auf dem Splash!, am ersten hatte ich meinen Auftritt, am zweiten Tag haben wir noch gefeiert und zugeschaut. Es war sehr cool und ich bin sehr gerne wieder dort, wenn ich darf.

rap.de: Am Anfang des Jahres kannten dich ja eher wenige, jetzt fast Jeder. Was macht das mit dir, wenn dich jeder erkennt und auf der Straße anspricht?

MoTrip: Ist natürlich schon komisch, aber ist ja nicht so, dass ich vorher gar keine Musik gemacht hätte. Das war ein ganz gesundes Wachstum, das kam nicht plötzlich von heute auf morgen. Dieses Jahr hat sich zwar viel getan, aber es hat sich langsam aufgebaut. Darauf bin ich auch stolz. Deswegen hat mich das auch nicht geschockt, das wurde immer mehr und mehr und man gewöhnt sich dann langsam daran. Ob das cool ist oder nicht, hängt immer von der Person ab, die dich gerade anspricht. Es gibt überall coole Leute und uncoole Leute.

rap.de: Also war es gar kein schneller Aufstieg?

MoTrip: Nein, es war kein schneller Aufstieg, aber für die Leute kam es so schnell rüber, vor allem wegen “Cover my Song“ und “Albtraum“. Paar gravierende Sachen sind halt passiert, die letztes Jahr nicht passiert sind. Deswegen kam das den Leuten vielleicht so vor, aber für mich war es wie gesagt ein gesundes Wachstum. Natürlich muss man trotzdem aufpassen, dass man nicht abhebt. Aber das sollte jeder.