Come along with the rowdys, step into where the rythm is!
Im Erfurter Zughafen feiert man dieser Tage mal wieder einen CD-Release, was ich sehr begrüße, denn Zughafen heißt: gut chillen, gut Musik hören, gut ratschen, Kreativität bereits zum Frühstück (außer Nas D, der kriegt Funk), verabreicht mit großen Löffeln, zum Nachschlag eine Portion Humoristisches und Kaffee …
Und: Release heißt Interview. Ich mach mich auf´n Weg.
Von außen sieht der Zughafen aus wie immer. Innen geht es da schon wesentlich heftiger zur Sache, als noch vor reichlich zwei Jahren, als der Zughafen seine erste Crew-Veröffentlichung „Rowdy Club – Das Tape“ offerierte. Überall geschäftiges Treiben, da probt eine Band, dort eine andere, DJ Nas D an den Wheels am scratchen, Clueso sitzt mit seinem Alter-Ego Peter Sellers mal im Studio B, wo der Rythm Club tagt, dann wiederum schaut Peter auch mal mit bei Clueso rein, wenn der im Studio A an seiner Solo-Scheibe werkelt. DJ Malik produziert Beats oder kümmert sich um seine Side-Projects Lovers Hifi und Marbert Rocel, Bates schreibt Texte, Dirt M auch. Steer M fehlt – der studiert inzwischen in der Hauptstadt. Dann wären da außerdem noch Fotografen, Graphiker, Graffiti-Künstler… das Ganze verteilt auf Studio A, B, C, und D – oder aber den Makabu Room, Studio Milner, Studio Junghans und Studio CircleRocks, wo sich Freund Nas D tummelt.
Ich entscheide mich für Studio B und bekomme da „Willkommen Im Club“ zu hören, jenes musikalische Werk der Herren Dirt M, DJ Malik, Peter Sellers, Norman Bates und Steer MC, und frage mich, ob die Umbenennung von Rowdy Club hin zum Rythm Club eine Entscheidung war, welcher ein gewisser Reifungsprozess zu Grunde liegt. Empfindet man sich jetzt als erwachsener, als noch im Jahr 2002?
Dirty: Eher weniger, nein. Das gehört jetzt einfach so zu unserem neuen Programm. Außerdem gab es wegen dem Namen ein paar interne Diskussionen.
Peter S.: Der ursprüngliche Rowdy Club war eine Malerformation. Die Jungs waren der Meinung, dass, wenn wir den Namen repräsentieren, die Leute lediglich gedacht haben, dass es „nur“ um Musik geht und nicht um das Malen. So haben wir das dann einfach getrennt, so dass die Leute checken: Da geht es um die Kiste Malen – und den Anderen geht es um´s Rappen und Musik.
rap.de: Um was geht es im Rythm Club noch?
Bates: Das erklär ich dir später…
rap.de: Nee, mach mal jetzt!
Bates: Wie es der Name schon sagt: Es geht da auf jeden Fall um mehr, als nur Musik nach Noten. Wir wollen, dass sich die Ärsche bewegen.
rap.de: Ist das der rote Faden der Scheibe? Gibt es überhaupt einen roten Faden?
Peter S.: Der rote Faden ist der Club, in den wir Leute einladen. Das ist die Haupt-Message für mich. Es geht darum sich zu bewegen, oder aber Dinge zu bewegen. An den Start zukommen, mit allen möglichen Sachen, permanenten Output zu haben, sich zu treffen…
Dirty: …und auch persönliche wie politische Lebensphilosophien.
rap.de: Heißt das, weniger Party-Tracks, dafür mehr Aussage?
Bates: Ich würde gar nicht sagen, dass weniger Party-Tracks darauf sind. Es hört sich zwar ein kleines bisschen so an, aber es steht wieder im Vordergrund sich zu bewegen, sein Ding zu machen. Mehr als die Hälfte sind Stücke, wozu man sich bewegen kann, aber selbst in den Party-Lieder sind noch kleine ironische Häppchen versteckt, für denjenigen der diese finden möchte.