Yael veröffentlichte am 25. Mai ihre Debüt-EP „Real_Fantasy“. Darauf erwartet den geneigten Raphörer ein aktuelles und verträumtes Soundbild, das mit Soul- und RnB-Einflüssen einen ganz eigenen Charme versprüht. Sie besuchte uns mit ihrer Crew Fifty Fifty und sprach über ihre EP, den Status von Deutschrap und weshalb man Major-CEOs nicht blind vertrauen sollte. Zudem schaltete sich ihr Crewkollege und Stammproduzent Leam, der ebenfalls als Rapper aktiv ist, in das Gespräch ein. Obwohl die Wahlberlinerin zu diesem Zeitpunkt noch am Anfang ihrer Karriere steht, entpuppte sie sich schnell als Künstlerin mit einer klaren Vision, festen Prinzipien und vor allem einer Sache – Bock auf Rap.
Deine Debüt-EP beginnt bissig und selbstbewusst und bewegt sich dann in verträumte, melancholische Richtung. Hat dieser Aufbau lediglich dramaturgische Zwecke oder demonstrierst du damit zwei charakterlichen Seiten von dir?
Yael: Ja, es hat auch einen dramaturgischen Zweck. Der erste Track ist ein Hallo an die Rapszene. Ich will zeigen, dass ich auch dissen kann, wenn ich Bock habe. Aber eigentlich ist das nicht mein Film, deshalb habe ich die Tracks danach gemacht.
Ich bin als Person friedlich – ich suche Harmonie, Peace und Love. Aber in der Rapszene hast du halt extreme Spacken und dann musst du auch mal Ansagen machen. Die ganzen Rapper, die Songs machen und keine Inhalte haben. Die werden gespusht von ihrem ganzen Camp, damit alle Kohle damit verdienen, aber gut ist es nicht. Der erste Song „Gold“ war allgemein an die ganze Szene gerichtet.