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RZA mit John Woo Remake?

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Zwar hörte man zuletzt nicht mehr sonderlich viel von RZAs seit längerem angekündigten Plan, mit "The Man With The Iron Fist" sein Regiedebüt zu feiern, das ist aber kein Grund für das Multitalent, sich nicht schon mit ganz neuen Filmprojekten zu beladen. Wie die Los Angeles Times berichtet, bekam der Rapper und Produzent von John Woo persönlich die Erlaubnis, ein Remake dessen Films "Bullet In The Head" aus dem Jahre 1990 zu drehen.

Der Wu-Tang Mastermind und der Regisseur kennen sich vom gemeinsamen Kung Fu Training in New York, mittlerweile soll sich sogar eine regelrechte Freundschaft zwischen den beiden Künstlern entwickelt haben. RZA zollte den filmischen Werken Woos bereits auf dem Raekwon Album "Only Build 4 Cuban Linx" Respekt, als er einen Dialog aus dem Film "The Killer" samplete.

Leicht hat man es als Filmemacher allerdings nicht, wie ein neuer Gerichtsfall in den USA zeigt. Das Model Angelyne verklagt die Verantwortlichen des Films "Notorious", da in dem Biggie-Biopic unautorisiert Bilder von ihr verwendet wurden. In einer 12-sekündigen Einstellung ist eins ihrer bekanntesten Fotos als Plakat zu sehen, wofür die Dame nun 100.000 US-Dollar Schadenersatz einfordert.
 

In der Klageschrift heißt es, dass es den Machern zu keiner Zeit erlaubt worden sei, Bilder der Klägerin in "Notorious" nachzubilden, geschweige denn abzubilden. Verantworten müssen sich dafür Fox Searchlight Pictures, State Street Pictures und Diddy’s Produktionsfirma Bad Boy Films.
 

Neuer Diss von Young Buck an G-Unit

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Nach dem ewig über die Haltung von Young Buck gegenüber seinem Ex-Labelboss 50 Cent und dessen Camp, der G-Unit, gerätselt wurde, gibt es nun erstmal wieder Gewissheit: Er mag sie doch nicht.
aus diesem Grund hat der junge Buck nun schon den zweiten Diss-Track in diesem recht jungen Jahr gegen Fiddy und seine Chargen ins Internet gestellt. "Do it for ya“ heisst der Track, in dem nicht nur über die Verkaufszahlen von "Before I Self Destruct“ hergezogen wird, sondern auch Lloyd Banks und Tony Yayo einstecken müssen.

"For every record that you sell, I got a bullet for ya," rappt Buck, wobei er wahrscheinlich glaubt, dass er dann nicht allzuviele Kugeln verbrauchen wird und lästert auch weiter über den mäßigen Erfolg von 50s letztem Album: "I see that you won’t keep it real, so let me do it for ya/I can do it for ya, let me do it for ya/Them other niggas couldn’t get you but I can do it for ya…[laughs] How it feel Curtis? What was it, like ten million on Get Rich or Die Tryin‘ right? Nigga you did a hundred and something thousand records on your last shit. We don’t fuck with you no more. Bitch ass nigga. Oh I’m so hard on your hoe ass, nigga, you thought you did something to Buck."

Tony Yayo wird in Reimform darauf hingewiesen, dass der Produzent Jimmy Iovine nie wieder  mit ihm ein Album machen möchte und Lloyd Banks wird daran erinnert, dass es Young Buck gewesen sei, der ihn überhaupt erst dem"bitch ass niggaCurtis Jackson  empfohlen habe.

"Eh Yayo, Jimmy Iovine told me he’ll never put out another album of yours. So I understand why you washing that nigga 50’s draws…Eh Banks, don’t forget now, I brought you back around that bitch ass nigga Curtis,you know when you was at home and shit…"

50 Cent hat bis jetzt noch nicht auf die Attacke geantwortet, was ein bisschen verwunderlich ist, da er ja sonst bei Streitigkeiten aller Art stets mit von der Partie ist. Wir warten ab.

Charles Hamilton ist zurück

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Es ist ja immer so eine Sache mit den Comebacks. Manche kommen ja tatsächlich zurück, weil sie schon mal da waren, andere… nun ja. Man hätte es eigentlich gar nicht gemerkt, dass da jemand verschwunden war, wenn da nicht plötzlich die Meldung vom Comeback wäre.

So vielleicht auch bei unserem Mann Charles Hamilton, von dem wir zum letzten mal etwas gehört haben, als ihm eine erboste Ex-Freundin eine schöne satte Ohrfeige verabreicht hat. (wir berichteten)

Nun aber meldet sich der Hipster-Rapper mit einem offenen Brief wieder zu Wort und erklärt seine Sendepause mit familiären Problemen und dem Bedürfnis, sich seiner geistigen Gesundheit und seinem Persönlichkeitswachstum gewidmet zu haben. 
"Here I am, out of my protective external bubble, and into my own," schreibt Hamilton und führt weiter aus: "I have made mistakes, angered some, confused others, fought guidance and embraced chaos. At the same time, I learned about self-growth, got acclaim for my work, touched hearts and developed positive relationships…My time out of the proverbial limelight had many different motives. The first and most important was to make sure that my own sanity and health was in tact…Second, I had to get things right with my mother and family. Some things were in print and in music that required the family to talk in person. I wasn’t always around, and every family has their skeletons…

Auf seine aktuelle Labelsituation geht Hamilton ebenfalls ein und erklärt, dass er nach dem Rausschmiss bei Interscope Records zunächst sehr frustriert war über die Tausende von Fragen, die über ihn hereinbrachen. Gleichzeitig versichert er aber, dass er weiterhin Musik machen wolle, die von den Massen gehört wird und dass er auch in diesem, sehr neuen Jahr so fortschrittlich und ruhig weiter arbeiten werde, wie es ihm möglich sei: "When the news broke about me being released from the label, I wasn’t mad. Just frustrated at the fact I would be asked a million pressing questions about it. My emotions were already numb at personal stuff, and I knew that being the (insert adjective here) of the music business would make me a humor target. Whatever I thought. All I wanted to do was release my music to the masses and be heard on the scale of legends…I am appreciative, and I am working on making this year and every other as progressive and CALM as chances allow."

In diesem Sinne kommt der Vorschlag von Lupe Fiasco vielleicht gerade ganz  recht. Der Grammy Gewinner gibt jungen und aufstrebenden Raptalenten nämlich den Rat straight independent zu bleiben, falls man es sich irgendwie finanziell leisten kann.  Der Rapper, der selbst bei Atlantic Records unter Vertrag steht, verweist besonders auf die Arbeitsmoral, die man haben müsse, will man sich im Game durchsetzen: "Stay independent, if you can finance yourself, you put in that work ethic and do it on your own, I definitely think you should try that route. [At least] before you go into the professional kind of realm. But each one has its pros and cons. Sometimes it comes down to finance. You can’t say that to a broke n*gga. Somebody flashing 50, 60 thousand dollars — that means a lot, especially these days…You gotta do what’s best for you but I definitely think that if you can muster it up and you got your focus and work ethic at least, you can pull something on your own."

Für 2010 ist Fiascos drittes Studioalbum "Lasers" angekündigt, das ihm Atlantic Records noch abgepresst hat, obwohl er nach seinem 2007er Album "The Cool“ eigentlich zurücktreten hatte wollen.

Das Lupe Fiasco Interview gibt es auch als Video von urbangrindtv.com. Bitteschön:   

 

JAW feat. Illoyal & DIA – Infektionsgefahr

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JAW, seines Zeichens Rapper, Produzent und Misanthrop aus Freiburg, hat viel zu sagen. Der Student sammelte seine ersten wertvollen Erfahrungen wie so viele seiner Rap-Kollegen in der RBA und über die Online Battle Plattform auch Kollegah und Hollywood Hank kennen. Für ersteren produzierte er schon auf dessen Debüt-Album „Alphagene“, mit zweiterem veröffentlichte er in diesem Jahr die „Menschenfeind“ EP. Musikalisch ist 2009 bei Dokta Jotta aber auch noch einiges anderes passiert, deshalben lassen wir den jungen Mann doch einfach mal für sich selbst sprechen. Den Exklusiv-Track „Infektionsgefahr“ mit Illoyal und DIA gibts für Euch, liebe Leser, auch gleich noch dazu. Viel Spaß.
Deine letzten Veröffentlichungen waren die „Menschenfeind“ EP mit Hollywood Hank, das PCP Album und das Spitt Clikk Mixtape mit Peter Maffya. Wie bist du jeweils an diese verschiedenen Projekte herangegangen und was war deine künstlerische Intention?
Hallo. Recht richtig erkannt, dieses Jahr sind einige sensationelle Dinge passiert, wenn nicht die sensationellsten in der Geschichte der Welt. „Menschenfeind“ hat ziemlich Spass gemacht, wir haben Beats gepickt, uns kurz irgendein menschenverachtendes Konzept aus dem Ärmel  geschüttelt, im Anschluss die Beats berappt und was dabei herausgekommen ist, ja das is schon ein wahrer Ohrenschmaus. Leider haben einige eindimensionalisierte Ignoranz-Gehirne das nicht ganz verstanden und denken, es wäre billig und geschmacklos.. Ok, sie haben sogar ein bischen Recht haha… Ich mach es wie Guykill und fick sie in den Arsch! Das PCP Album war die härteste Arbeit, 4 völlig unterschiedlich und nicht minder kompliziert tickende Köpfe müssen sich nicht nur auf jeweils den gleichen Beat einigen, nein. Es muss auch noch ein Thema gefunden werden, das alle vertretbar finden UND man muss sich noch an das Thema halten, ein Gedanke, der vor allem Maexer bittersüß aufstößt. Wir mussten viel streiten, uns beleidigen und Frustsauforgien veranstalten, um eine Zusammenarbeit überhaupt zu verkraften und weiter zu ermöglichen. Herausgekommen ist ein äußerst unterhaltsames, direktes Album, das Mutter Erde an den Haaren über den Nuttenstrich schleift. Die Spitt Klikk EP entstand, als ich bei einem Rap-Compilation-Tightness-Freestyle Battle in New York den ersten Platz belegte und Peter Maffya mit coolem, verschleierten Erscheinen an mich herantrat, um mich mit einem in dieser Lässigkeit nie dagewesenen Handshake zu schocken und mir mit amerikanisch verslangtem Hochdeutsch den Satz „Feel ya, brotha“ reinzuwürgen. Sofort erkannte ich seine Tightness und lieh mir einen stattlichen, reinrassigen Eisbären, um für ein paar Tage nach Deutschland zu reisen, um mit meinem Bro einfach mal ne Runde abzustylen und die Szene mit wenigen Spitts zu zermürben…Das erfolgreichste Weisse Scheisse Release dieses Jahr, also wäre es ein Weisse Scheisse Release geworden.. Aufgrund der unfassbar teuren vertraglichen Konditionen des Peter M. konnte ich mir nicht leisten, seine Musik über die GEMA anzumelden, bzw. das Album pressen zu lassen…
Hollywood Hank wird nachgesagt, nicht sonderlich zuverlässig zu sein… Wie genau ist eure Zusammenarbeit gelaufen, auch in Anbetracht der Tatsache, dass ihr nicht in derselben Stadt wohnt?
Hallo. Er war eine Woche hier und hat hier freundschaftlich übernachtet. Wir haben einige Beats ausgesucht, jene ausdrucksstark und in gewohnt homophober Manier berappt und eins meiner
Lieblingsalben erschaffen! Ein geiles Teil, mein liebes Schöllereis… Die Menschen die das scheisse finden, sind auch genau die, die mit dem Album angesprochen werden! Ein Widerspruch, der ihnen bestimmt noch bewusst wird!
Alle Releases erschienen über Weisse Scheisse. Was genau kann man sich darunter vorstellen? Was ist die Philosophie hinter dem Label?*

Guten Tag! Weisse Scheisse ist ein Verlag unter meiner Führung… Eine Plattform für geistigen Dreck. Nix für Kinder, oder Menschen die sozial verträglichen  Dogmatismus in der Musik befürworten, sondern ein Ventil für diverse, großteils wohl unerfreuliche Erfahrungen. Aber auch lustige, die meist nix für Kinder sind. Also nicht die lustigen. Für einen gewissen Schlag Menschen, die sich mal so richtig auskotzen müssen, um nicht Amok zu laufen. Also eine gute Sache, letztendlich sozial sehr verträgliche, wenn nicht sogar das soziale System tragende Sache…
Du hast dir wie viele deiner Featurepartner durch die RBA einen Namen gemacht. Was hat dich schon damals von all den ambitionierten MCees unterschieden?
Grüß dich! Keine Ahnung. Ich bin ein ziemlich eigensinniger Mensch, ich finde wirklich fast jeden Rapper scheisse und das nicht, weil ich mich so als einzigartig profilieren möchte, sondern weil wirklich fast jeder Track, den ich höre, in meinen Ohren unerträgliche Scheisse ist. Und da red ich nicht nur von schlechtem Untergrundrap… Sondern auch von fast allen großen Künstlern in Deutschland, die von unzähligen Kids gefeiert werden… Ich bin wirklich sehr oft überrascht bis begeistert, wie die Frustrationsgrenze so hoch sein kann, dass man sich sowas freiwillig über vermutlich mehrere Stunden anhört! Aber die Geschmäcker sind Gott sei Dank verschieden und ich finde es toll, dass jeder was anderes macht. Meiner (Hinweis für den Leser von JAW: Meiner bezieht sich auf Geschmack) ist nochmal an der anderen Seite des Ufers und damit will ich nicht  sagen, dass ich schwul bin! Ich glaube, selbst wenn ich wollte, könnte ich keine Standardtracks machen… Und so empfinde ich das meiste… Identitätsloser, kompromissbereiter Einheitsbrei ohne Innovation und Unterhaltungswert.
Nach all den Kollabo-Projekten: Was kommt in Zukunft von dir?
Tag! Also ich arbeite am zweiten JAW Solo Album namens „Täter Opfer Ausgleich„. Das wird sehr sehr böse und unterträglich bis himmelhochjauchzend witzig und unterhaltsam. Abrechnung und Mahl zugleich. Für jeden was dabei und doch für jeden nichts… Ich traue dem Album echt alles zu, nur keinen Charthit, weil ich wohl noch zu wenig 14-jährige Fans habe, was sich nach dem Album auch ändern könnte, falls die Kids lust auf SAW VI haben.. Hahaha JAW VI… Hahaha der Knaller! Zudem werde ich auf ein paar unterhaltsamen Alben vertreten sein! Wie Wo Wann ist natürlich streng geheim…

Nelly sucht „Miss Apple Bottom“

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Apple Bottoms – Wie sonst sollte die Modelinie eines angesehenen US-Rappers heißen? Nelly möchte mit seinen Designs die natürlichen Rundungen und Kurven aller Frauen dieser Welt betonen und um die hautengen Kleidungsstückchen zu promoten, sucht er auch dieses Jahr wieder nach der "Miss Apple Bottom".

2010 weitet sich seine Fahndung nach der Frau mit dem perfekten Körperbau allerdings auch auf Europa aus. 15 Kandidatinnen aus den Niederlanden kämpfen in diesem Jahr um den heiß begehrten Titel, der einem Sachpreise im Wert von 15.000 Dollar sowie Modeljobs verspricht. Ausgewählt wurden sie nach ihrer Persönlichkeit, ihrer Entschlossenheit, ihrem Auftreten sowie ihren Laufsteg-Fähigkeiten. Ein weiterer Faktor war aber sicherlich auch ihr Hintern.

In den nächsten drei Wochen könnt Ihr auf der offiziellen Website des Wettbewerbs für eure Favoritin voten, das große Finale findet am 24. Januar im Amsterdamer Escape Club statt. Dort wird nicht nur die "Miss Apple Bottom 2010" gekrönt, im Rahmen der Veranstaltung wird außerdem die Herbst- und Winterkollektion der Modelinie vorgestellt.

Hier gibts den Trailer zum Wettbewerb.

Snoop Dogg wird Superheld

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Wenn man sich an die schauspielerischen Fehltritte von DMX erinnert, ist man froh, dass es einen Snoop Dogg gibt. Der spielt zwar nicht gerade in expressionistischen Filmklassikern mit, macht aber mit Enthusiasmus und Humor so einiges wieder wett.

Nun plant der US-Rapper einen eigenen Film, der nach Möglichkeit auf sein neustes Album "Malice’N’Wonderland“ zugeschnitten wird. "I play a superhero named Malice, trying to bring happiness to Wonderland", sagte Snoop über sein neustes Projekt. Er sagte auch, dass er den Film als neues Medium betrachte, um seine Fans zu erreichen. Musikvideos seien "fucked up", weil MTV und BET kaum noch Musik-Videos spielen würden, erklärte der Rap-Musiker.

"The video game is fucked up, with MTV barely playing music videos anymore, and BET quickly headed in the same direction. It was time to do something different that the fans could see and enjoy.“

An seinen  Fähigkeiten als Mime zweifelt der Rapper jedoch keine Sekunde. Er wäre ein  guter Schauspieler mit viel "Star Power“, genauso wie jeder andere in Hollywood.
"My star power is as big as any actor in Hollywood"

Wie es aussieht, wenn Snoop am Set herum schleicht und sich Kekse mit seinen langen Fingern angelt, könnt ihr euch hier anschauen.

Kanye hilft und spricht darüber

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Gute Nachrichten zum Jahresanfang. Wenigstens Kanye West und seine Wiederpartnerin Amber Rose sind bereits im letzten Jahr, kurz nach Weihnachten, ihren karitativen Pflichten nachgekommen und haben ihre Pflicht und Schuldigkeit getan.

Wie das Internetmagazin theboombox.com berichtete tauchten die beiden am 25.12.2009 in Begleitung von Kanyes Cousin Ricky in der Einrichtung "The Los Angeles Mission“ auf und waren "ready for work“. Der Rapper begab sich anscheinend direkt in die Küche, um seinen Dienst anzutreten und Essen an die Obdachlosen zu verteilen.

 

Gemäß dem Motto: "Tue Gutes und sprich darüber“, bedankte sich der HipHop-Produzent nun bei der L.A. Mission dafür, dass sie ihm gestattet hätten, seine Hilfe anbieten zu dürfen und erklärte, dass es absolut notwendig sei, zu geben, wenn man so gesegnet sei wie er und dass es  sich großartig anfühle, wenn man helfen kann: "It’s just important [to give back] when you’re very blessed. [It’s nice] to spread your blessings and take time out, especially during the holidays to appreciate people who never get that appreciation. It makes me feel really good to come out here, [with] my family, and I just thank ya’ll [the Los Angeles  Mission] for allowing us to be apart of this.

Vielleicht liegt es in Deutschland ja daran, dass die Verkaufszahlen der deutschen Rap-Protagonisten so tief im Keller sind, dass sie sich weniger gesegnet fühlen als die amerikanischen Kollegen und deshalb nichts abgeben können. Anders lässt es sich nicht erklären, dass hierzulande nur Menschen wie Schlagersänger Frank Zander von sich Reden machen, der auch diese Weihnachten wieder Obdachlose zum mittlerweile traditionellen Gänsekeulen-Essen ins Berliner Hotel Estrel eingeladen hat. Denn nur wer abgeben kann, hat genug. Wer nicht abgeben kann, wird nie genug haben.

B-Girl – Tanz ist Dein Leben

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Ok. Nachdem "Kopf Oder Zahl" ja auch ein bisschen davon lebte, dass man wissen wollte, was noch so als Trash Faktor dazu kommt, steht uns bei "B-Girl" ein Film ins Haus, bei dem man ungefähr nach 10 Minuten nicht mehr wissen möchte wie es weiter geht. Das Verlangen sich abzulenken, die Wohnung aufzuräumen, abzuwaschen oder bei Facebook rumzuhängen, lässt auch nach einer Stunde Film nicht nach.

Erst ab Minute 70 kommt für die letzten 13 Minuten noch ein bisschen Drive in den Film, da sind dann tatsächlich ein paar gute Breakdanceszenen zu sehen, die dann auch wirklich Spaß machen, was man von dem ungelenken Rumgehampel der Hauptsdarstellerin zuvor nicht behaupten kann. 

ch kann mich ja täuschen und vielleicht kenne ich mich mit Breakdance tatsächlich nicht mehr allzu gut aus, aber ich meine mich erinnern zu können, dass Six-Steps eigentlich zur Grundvoraussetzung eines jeden Tänzers gehören und kein Move ist, wofür man unfassbar frenetisch abgefeiert wird, wie das im Film mehr als einmal passiert.
Auch wusste ich nicht, dass es einen Unterschied zwischen normalen Breakern und B-Boys oder B-Girls gibt, weil "B-Boy sein ist eine Kultur und ein Lifestyle!!!!!!!“ Aber zum Glück weiß ich es jetzt. Nachdem ich mich durch den Film gehängt und gewürgt habe.

Ok. Was ist passiert? Vielleicht liegt meine Widerwille gegen den Film einfach ein bisschen daran, dass das blondeste und kaukasischst aussehende Mädchen der Filmgeschichte anscheinend eine halbe oder viertel Latina sein soll und Santiago mit Nachnamen heißt. Auch die Mutter ist schon relativ amerikanisch, Vorstadtblond und nur die Großmutter der Hauptdarstellerin ist offensichtlich hispanischer Herkunft. Aber ich will nicht kleinlich sein.

Was wirklich schon eher aufregen könnte ist, dass Hauptdarstellerin Angela, genannt Angel (blond) zusammen mit Freundin Rosie (schwarzhaarig) zu Beginn des Films in eine Disko gehen, wo Hektor (mit Tattoo am Hals) Angela auflauert.
Anscheinend ist Hektor der aufbrausende, weil hispanische Ex-Freund von Angela, der sich aber nicht damit zufrieden geben, dass Angela Schluss gemacht hat. Angela und Rosie verstecken sich daraufhin auf dem Klo und beschließen ihre Jacken und Hüte zu tauschen, um Hektor zu verwirren. Weiterhin beschließen sie, durch den Hinterausgang in eine dunkle Seitengasse zu verschwinden, was immer eine gute Idee ist, wenn man vor einem gewalttätigen Menschen fliehen muss. Eigentlich die beste.
Es kommt natürlich wie es kommen muss. Hektor hält die schwarzhaarige Rosie für die blonde Angela und ersticht diese. Angela wehrt sich natürlich wie der Teufel, schließlich ist sie ein B-Girl, Lebenseinstellung und so inklusive, kann ihre Freundin allerdings nicht retten und wird selbst schwer von Hektor verletzt. (Nur ihre vom Tanzen stark ausgeprägte Rückenmuskulatur hat das Messer davon abgehalten, ihr Rückenmark zu verletzten, erklärt später ein Arzt und man fragt sich nur, warum man diese unfassbaren Rückenmuskeln nicht vorher schon bemerkt hat.)

Angela liegt also im Krankenhaus und ihre Mutter beschließt daraufhin, ihre Tochter in Sicherheit zu bringen, weg aus New York, weg aus Brooklyn. Dazu sucht sie sich die sicherste Stadt Nordamerikas aus. Los Angeles heißt dann auch die neue Heimat von Angela und was sie dort erlebt ist so langweilig und unspektakulär, dass man es kaum wiedergeben will.

Die Handlung kreist im Folgenden um Themenschwerpunkte wie Mutter-Tochter-Konflikt (zwischen Großmutter und Mutter sowie zwischen Mutter und Tochter), Wer bin ich?, Hallo ich bin die Neue und ich habe Schmerzen in der Schulter – immer noch vom Messerstich, außerdem will ich zurück nach New York. All diese Themen werden auf das ödeste, platteste, blödeste und langweiligste abgehandelt, was noch durch die Themenkomplexe Alkoholismus und Gang-Vergangenheit erschwert wird. Denn natürlich lernt Angela den jungen sympathischen Lehrer Carlos kennen, der allerdings eine dunkle Biografie hat und gar nicht so sonnig ist, wie er zunächst scheint.
Ausweg aus all den Tragödien bietet dann letztendlich nur der katholische Glaube oder besser das katholische Gemeindezentrum des Stadtteils, in dem Tochter eine neue Tanzcrew findet und Mutter bei den Anonymen Alkoholikern unterkommt. Alles organisiert von Großmutter Santiago, was natürlich auch bedeutet, dass der Familienfrieden wieder hergestellt ist und sich alle wieder lieb haben.

Höhepunkt und Finale ist dann schließlich der besagte Tanzwettbewerb, mit sehr guten Tanzszenen, der allerdings mit einem Gebet eröffnet wird, das Angela in Reim/Rapform vorträgt. Es ist wahnsinnig, wirklich wahnsinnig und unerträglich und nur am Schluss kommt ein bisschen wohlige Herzwärme auf, als sich Angela und Carlos dann küssen, richtig küssen und man sich entspannt zurück lehnen kann, in der Gewissheit, dass auch Amerikaner richtig beschissene Filme machen können. Aber so richtig beschissene Filme. Yo!      

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