Das Phänomen RAF Camora: Sein Leben geprägt von Talent, Vielfalt & Arbeitswahn

Die Therapie danach

„Geh mir weg mit dei’m Ferrari, bau‘ ein Studio für dasselbe Geld“.

Jedoch bleibt RAF Camora realistisch. Er investiert in den Bau seines eigenen Studios für ihn und seine Freunde und in Eigentumswohnungen. Raphael Ragucci hat sich über all die Jahre hinweg eine Existenz aufgebaut, die nicht mehr ausschließlich von seiner musikalischen Leistung als Rapper abhängig ist. Zudem plagen ihn Vorwürfe von Seiten der Fans, seine Musik sei eintönig. Außerdem möchte er nicht aufgrund seines fortschreitenden Alters irgendwann „peinlich“ werden. Also kündigte er sein „Karriereende“ an. Noch das „Palmen aus Plastik 2“ Album, danach noch ein Soloalbum und dann soll erst einmal Schluss sein. Vielleicht Schluss mit seinem Rapper-Dasein, eher schwer vorstellbar ist es aber, dass er sich endgültig und ganz aus dem Game zurückziehen wird, immerhin ist er viel mehr als nur ein Rapper.

„Steig‘ im Lacoste-Jogger aus dem Bett / meine Traumfrau will bald Kids / Keine Sorge, hör‘ bald auf mit Rap / Mein Traumjob ist dann nix / Ich muss Para scheffeln, bevor das Publikum entscheidet wer bald geht / Gedanken gleich null, trink‘ Wodka Red Bull / Muss wach bleiben, verloren hat der, der schläft“.

Raphael Raguccis Lebenslauf ist geprägt von seinen Visionen, seiner harten Arbeitsmoral und der Menge seines Outputs. Von Weggefährten, die kamen und gingen und all jenen, die blieben. Von Freunden, die zu Brüdern wurden, mit welchen man über Jahrzehnte hinweg gemeinsame Erfolge feierte. Von seiner musikalischen Ausbildung und seinem Talent, seiner Liebe zur Musik und der Kunst, soundtechnisch stets zeitgemäß zu sein. Von seiner gesamten Persönlichkeit, die auf irgendeine Art und Weise unerklärlich und faszinierend zugleich ist. Es bleibt zu vermuten, dass RAF Camora auch zukünftig im Deutschrap mitmischen und diesen prägen wird – auf welche Art und Weise auch immer.