RAF Camora – Vienna
„Großstadtromantik ist Sekt an der Tankstelle / Scheinwerferlicht und Motorenmusik“.
RAF Camora ist ein Westwiener, das stellt er zu Beginn schon mal mit seiner durchdringenden Stimme klar. Als Sohn eines Österreichers und einer Italienerin, in der französischen Schweiz geboren, in seiner Jugend nach Wien gezogen und später nach Berlin, kann man sich vielleicht nicht so leicht auf einen einzigen „Heimatort“ festlegen, worum es ja aber auch nicht geht.
Denn auf „Vienna“ erzählt er von dem „anderen Wien“, dem etwas anderen Ort des Zuhauses, welches von der Balkan-Kultur stark geprägt ist. Dem anderen Wien, wo man zu Mittag Ćevape und Adanaspieße statt Schnitzel isst, wo man nur Nike-Trainingsanzüge trägt („fuck Adidas und Fila“) und mit dem Auto nach Kroatien in den Urlaub fährt, anstatt das High-Life auf Ibiza zu zelebrieren.
Mit „Vienna“ liefert RAF eine Hymne für alle Wiener aus den etwas anderen Teilen Wiens und fungiert damit auch als Sprachrohr der dortigen Einwohner.