„Nie wieder arbeiten“ – 2013 formulierte Shindy mit lediglich drei Worten äußerst treffend die Zielrichtung seines Debüts. Das Erstlingswerk und Nummer-1-Album handelte flächendeckend vom Dolce Vita, dem entspannten Leben und gipfelte in Rentner-Fantasien. Damit bildete der Rapper aus Bietigheim-Bissingen einen Kontrast zur Attitüde vieler Rapper, die möglichst laut, aggressiv und hungrig auf die Deutschrapszene losgelassen werden. Zudem lieferte dieses Album mit seiner schnellen Indizierung und einem handfesten Politik-Skandal viel Gesprächsstoff und setzte das Fundament für die Erfolgskarriere des Michael Schindlers. Passend zum fünfjährigen Jubiläum werfen wir einen detaillierten Blick auf „NWA“.
Kriminalität zahlt sich aus
Um das Phänomen Shindy und den Erfolg von „NWA“ zu verstehen, muss man einen Schritt zurück wagen. Noch vor ausverkauften Konzerten, Bushido-Features und Goldschaltplatten, schärfte Michael Schindler jahrelang an seinen Rap- und Produktionsskills. Im Chablife– und später dem Macht Rap-Umfeld von Jaysus konnte Shindy sein Talent entfalten. Über die Jahre entwickelte sich ein ganz eigener Style, welchen er bereits auf einigen Tracks mit Kay One und den Jungs von Crime Payz offerierte. Sein Laidback-Flow, kombiniert mit einer süffisanten Arroganz, schaffte eine Mixtur, die es noch nie zuvor in Deutschland gegeben hatte. Wer sich „Crime Payz“ von Shindy anhört, erkennt bereits das Talent und den individuellen Charme von Shindy.