„Dein Demo ist ein Witz, der uns gelegentlich erfreut.“
Prinz Porno – „Picknick EP“ (2002)
Wir bewegen uns wieder in die Hauptstadt. In das Jahr 2002 – Noch bevor Prinz Pi Goldplatten an seine Wand hängen durfte. Damals war der Rapper aus Zehlendorf Teil der Beatfabrik-Crew.
1998 veröffentlichte Pi sein erstes Release „Porno Privat“. Porno gab später zu Protokoll, dass damals lediglich zwölf Exemplare an Freunde und engste Bekannte verteilt wurden. Trotzdem gelangte das Werk in das Internet und zementierte seinen Status unter Szenekennern. Darauf war der Track „Keine Liebe“ zu hören – eine der Untergrund-Hymnen für Deutschrapnerds.
Acht Jahre später wurde die „Radiumreaktion“ gemeinsam mit der „Picknick“-EP 2006 über No Peanuts wiederveröffentlicht. Dabei handelte es sich um die Fusion zweier Releases, die zwischen 2001 und 2002 für Aufruhr im Berliner Untergrund sorgten.
So offerierte die „Picknick“-EP von 2002, mit ihren sechs Tracks, geballte Prinz Porno-Power. Zusätzlich zu vier Songs (inklusive des „Picknick RMX“), die bereits auf der hochklassigen „Radiumreaktion“ zu finden waren, wurde Beatfabrik-Fans mittels „In deiner Nähe“ und „Es reicht“ mit Kool Savas neues Futter geliefert. Auf Klassikern wie „23 (Rap ist Pt.2)“ sind einige der beste Prinz Porno-Parts alles Zeiten vertreten. Gänsehaut pur:
„PanzDominanz rupft dein Rap wie eine Gans / Asketisch wie ich lebe ernähre ich mich von Drums / Der Krampf den du Flow nennst bringt dich vorwärts – in den Müll / Rap ist wichtig für mein Leben wie für Pflanzen Chlorophyll / Beatfabrik-Alternative wir verfolgen dunkle Ziele / Wie Illuminaten im Zeichen der 2 vor der 3 / Durch Rap bin ich fly, aber was ist die Matrix? / Ich umkreise als Kranich – Beatfabrik meine Basis“ (Prinz Porno feat. Ben Salomo, SMX, Kid Kobra & Asek – „23 (Rap ist Pt.2)“)
Den absoluten Höhepunkt stellte jedoch der Track „Es reicht“ mit dem King of Rap dar. Savas glänzte mit einer dopen Hook, während SMX, Kid Kobra und Prinz Porno Killerparts lieferten. Delivery, Flows, Wortwahl – hier stimmte alles. Selbstbewusst betonte Porno – „Dein Demo ist ein Witz, der uns gelegentlich erfreut.“ – und unterstrich damit das Selbstverständnis der Beatfabrik.
