King Orgasmus One – Sex aus Berlin

rap.de: Wohin geht denn so der Trend momentan in der Pornoszene? Gibt es da auch solche Trends wie in der Rapszene?

Orgi: Das ist in der Tat auch genau dasselbe. Der Trend in der Pornoszene ist jetzt gerade Amateur. Amateur ist der Trend überhaupt. Genau wie in der Musikszene, wo es auch wieder Richtung Untergrund geht. Viele machen ihr eigenes Ding, haben ihren eigenen Shop und vertreiben ihre eigenen Sachen. Und genauso ist es in der Pornoszene auch. Es gibt zum Beispiel "My dirty hobby“, die haben auf jedenfall den Trend erkannt, die haben sich hier auch eine riesige eigene Halle gemietet. Das ist gerade das Ding, das abgeht: Die normale Frau zuhause, die mit ihrem Freund oder auch einem Bekannten ihre eigenen Pornos dreht, sich filmt, wie sie sich selbstbefriedigt oder mal aufs Klo geht. Das stellen sie dann online und kriegen für jeden verkauften Film Geld. Das ist so, als ob es eine große Plattform für Musik gäbe, die Leute da ihre Tracks hochladen können und alle ihn sich da ziehen können, gegen Gebühr. Da geht momentan enorm viel und es sind wirklich viele Frauen, die das machen, um ihr Geld damit zu verdienen. Es ist auf jeden Fall auch nicht wenig, was die da verdienen. Das ist gerade der Trend und dadurch gehen die ganzen Pornofirmen kaputt, so eine Pornofirma gönnt sich jetzt nicht mehr eine riesengroße Pornodarstellerin und sagt, okay, wir geben dir einen Vertrag und du drehst nur für uns Filme. Durch diesen Trend mit den Amateuren hat man das Gefühl, dass man einfach jede Frau nackt sehen kann, weißte, und das ist für die Männerwelt natürlich interessant, das ist natürlich ein großer Reiz, ist klar.

                

rap.de: Und in der Musik siehst du einen ähnlichen Trend, also, dass die Rapper immer mehr versuchen, sich unabhängig zu vermarkten?

Orgi: Ja, und das finde ich auch gut. Das mach ich jetzt ja auch wieder sehr viel. Ich hab natürlich auch mit Vertrieben gearbeitet, die die CD dann bei Media Markt oder Saturn reinstellen, so dass es das überall gibt. Wenn man das gut bewirbt und alles, ist es natürlich schön, wenn der Künstler damit sein Geld macht. Der Trend geht aber wieder Richtung Untergrund, weil die Leute wieder was besonderes haben wollen. Die wollen was haben, was schwer zu kriegen ist, was  nicht jedereinfach so haben kann. Das ist interessanter. Die müssen allerdings ihren Arsch bewegen und im Internet suchen und sich informieren, das ist halt schon ein bisschen Arbeit für die Leute, um ihre Lieblingsmusik zu entdecken und zu besorgen.  Die hört dann eben auch nicht jeder, weil sie nicht bei Media Markt steht.

rap.de: Deshalb verkaufst du deine Sachen ja auch nur noch über deinen eigenen Untergrundshop, oder?

Orgi: Ich verkaufe zur Zeit über meinen eigenen Untergrundshop, aber  natürlich auch über einige Internetshops meines Vertrauens, Distributionz, mzee.com, Beatillz. Über so 'ne HipHop-Untergrundshops verkaufe ich meine CDs immer noch.

rap.de: Den Amateurtrend hast du mit deinen Filmem ja auch recht früh mitgenommen, wenn man an die "Orgi on Tour“-Dinger denkt, oder?

Orgi: Genau, ja. Das ist ja auch so dieses Verruchte, dieses Echte, aber das haben auch andere Firmen so gemacht. Als die Love Parade war, da haben welche im Busch gefickt und die haben dabei gefilmt. Aber dieses Amateurding, da geht es ja um Frauen, die eigentlich deine Nachbarin sein könnten, die aber einfach geil aussehen, wo man sich denkt, nee, die ist nicht in der Pornobranche. Und dass man sie trotzdem im Internet nackt sehen kann, das ist halt das Geile daran.

rap.de: Ein bisschen wie der Nervenkitzel, wenn man früher in die  Umkleidekabine der Mädchen reingespannt hat.

Orgi: Genau, das ist halt dieses Voyeurmäßige. Ich denke auch mal, die vermarkten sich selber, weil sie wissen, okay, damit können sie Geld verdienen, weil die ja die Kohle brauchen. Und das ist der Reiz, das ist das Geile. Du denkst, du wirst sie nie nackt sehen, aber sie braucht Geld und deswegen zieht sie sich dann aus. Und das finde ich geil. Also bei mir ist es so, wenn ich in den Puff gehe und weiß, die hat keinen Bock und will das eigentlich nicht, dann finde ich das noch geiler. Statt einer Frau, die es will. Weißte, das haste auch zuhause (lacht). Aber das ist der Reiz, der Reiz, ihr das Geld in die Hand zu geben. Macht über sie zu haben. Einfach kaufen. Das ist das DIng, und das ist glaube ich auch das Geile. Das ist genauso, wie wenn ich am Straßenstrich entlang laufe in Berlin und da sind irgendwelche Mädels, da weißt du ganz genau, die zicken rum, die würden's nie machen, aber du hast dann die Scheine in der Hand und sagst, ey, zieh dich aus. Das ist halt das interessante am Amateur-Phänomen.