rap.de: Du bist seit fast zwanzig Jahren im Rapgame unterwegs und warst in Deiner Karriere schon öfter kurz vor dem Durchbruch. Ärgert dich das?
Jeru: Nicht wirklich, ich liebe mein Leben und meine Karriere. Es gab keinen Tag, an dem ich mir gewünscht oder gedacht habe, eines Tages will ich unbedingt berühmt sein. Ich war immer zufrieden mit dem, was ich erreicht habe, eine große Fanbase hab ich ja trotzdem.
rap.de: Glaubst Du, Deine Laufbahn wäre anders verlaufen, wenn Hip Hop sich als Kultur anders entwickelt hätte?
Jeru: Naja es ist immerhin noch eine Kultur, nur ist es jetzt eben um einiges kommerzieller geworden, was ja auch gut ist. So wird Hip Hop als Kultur auch mehr anerkannt in der Welt. Du kannst im Endeffekt jetzt tun und lassen, was du willst. Als Kind habe ich anders gedacht und lieber alles in Schubladen geordnet, aber jetzt bin ich älter und denke, es ist, was es ist. Jetzt habe ich meine eigene Linie. Es ist, wie wenn du mit vielen Leuten auf der Autobahn fährst, es ist wichtig, dass du auf deiner Fahrbahn bleibst.
Sicherlich hat sich die Art des Auslebens in gewisser Weise geändert, früher war es mehr ein Lifestyle, heute ist es mehr Entertainment. Die Qualität der Musik mag auch nicht mehr dieselbe sein, aber auch dafür gibt es Gründe und man kann die Entwicklung nicht zurückdrehen. Alles hat seine Zeit. Du kannst nicht sagen, dass das schlecht sei. Es ist nur nicht deine Zeit, es ist nicht dein Style. Es gibt Styles für jede Art von Mensch. Geh in einen Klamottenladen, in dem überall dieselben Sachen hängen, du hättest kein Bock da was zu kaufen, weil du sonst aussehen würdest wie alle anderen. So läuft das auch mit der Musik. Verschiedene Styles sind gut.