3.Verhandlungstag

Wie wir bereits berichteten läuft der Prozess gegen den Rapper Xatar und vier weitere Mitangeklagte um den Goldraub von Ludwigsburg auf Hochtouren.

Gestern, am dritten Verhandlungstag, wurde Mike H., Fahrer des Goldtransporters und zeitweiliger Schwiegersohn des Goldhändlers in dessen Auftrag er unterwegs war, vom Gericht vernommen.

Die Anwälte der Angeklagten versuchten das Privatleben des Zeugen zum Gegenstand der Verhandlung zu machen und fragten nach dessen zeitweiliger Alkoholsucht und der inzwischen kaputten Ehe mit der Tochter des Goldhändlers. Diese sei gescheitert, weil Mike H. ein Verhältnis mit einer anderen Angestellten der Firma gehabt habe.

Mike H. soll nach der Tat sogar selbst von der Polizei verdächtigt worden sein, den Raub begangen zu haben.
Nach Angaben der Ludwigsburger Kreiszeitung fragte der zuständige Richter Geiger die Strafverteidiger wohl immer wieder, ob sie den Zeugen mit solchen Fragen verunsichern wollten, bis der Prozess schließlich wegen unzulässiger Fragen kurz unterbrochen wurde.

Was genau die Anwälte der Angeklagten mit solch einer skurilen Befragung bezwecken wollten, wurde nicht wirklich ersichtlich. Desweiteren wird der Prozess von den Strafverteidigern immer wieder durch Zwischenanträge gebremst.

Mike H.
´s Aussage schildert noch einmal den Hergang der Tat, der bereits bekannt ist. Demzufolge habe er sich dabei erwischt gefühlt, mit zu hohem Tempo zu fahren, als vor ihm ein Wagen mit Blaulicht und der Leuchtaufschrift "Polizei, bitte folgen“ auftauchte.
Der Fahrer des Goldtransportes und sein Begleiter seien von den "Polizisten“ wegen Steuerhinterziehung festgenommen worden, und erst zu diesem Zeitpunkt seien Mike H. die ersten Zweifel gekommen. Steuerhinterziehung?
Nachdem die beiden Männer Todesängste ausgestanden hatten, seien Mike H. und sein Begleiter aber unbeschadet in einem Wald nahe Heilbronn ausgesetzt worden.

Laut Medienberichten habe der Zeuge eindeutig Giwar H., also Xatar, als Fahrer des schwarzen BMW´s, der als "Polizeifahrzeug“ benutzt wurde, identifiziert.

Die Beute im Wert von 1,7 Millionen Euro ist nach wie vor nicht auffindbar, so dass der Goldhändler auf Grund des Verlustes bereits mehrere Angestellte entlassen musste. Unter anderem auch Mike H., den Ex-Schwiegersohn sowie dessen innerbetriebliche "Affäre“.

Die Verhandlung wird am Donnerstag fortgesetzt.