F.R.

rap.de: Spürst Du da Neid von den anderen, dass Du das machen kannst? Es ist ja nicht jedem vergönnt.

F.R.: Ich beschäftige mich damit ehrlich gesagt nicht. Die Resonanz, die ich bekomme, bekomme ich im Forum oder auf meinen Accounts und  hauptsächlich auf den Konzerten. Und daraus ziehe ich meine Resonanz. Aber ich kann auch verstehen, wenn es Hater gibt, die F.R. gar nicht abhaben können. Aber ich glaube, dass ich ein Künstler bin, auf den man ziemlich neidisch sein kann. Wenn man das Ganze so von Außen betrachtet. Wenn man sieht, ich bin 19, habe drei Alben rausgebracht, lief Zich mal auf TRL, war auf Eins et cetera, hab extrem viele Komplimente, wahrscheinlich noch von den Idolen dieser Leute,  bekommen, geh in der Schule ab… Da kann man schon sehr schnell, sehr neidisch werden. Deswegen muss man als F.R. Fan selbstbewusst sein.

rap.de: Aber wie ist es, vor allem in der Schule, wenn man so raussticht?

F.R.: Das sag ich auch auf dem “Lost Song 2006“ auf der “Trueman Show“. “Ihr Kennt Mich Nicht“ heißt der und da sage ich, dass sich Gerüchte extrem schnell verbreitet haben, durch das was ich tue. Dadurch, dass ich auf der Schule Rapper gewesen bin. Alles wurde sehr schnell übertrieben. Mir gegenüber waren die Leute aber eigentlich immer sehr korrekt. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich da einen Sonderstatus habe. Natürlich haben die Leute sich dafür interessiert und haben gefragt, aber meistens waren das ziemlich nette Reaktionen. Ich hatte nur am Anfang damit große Probleme, als ich 13, 14 Jahre alt war und zum ersten Mal in die Öffentlichkeit kam. Wer nimmt schon einen 13-jährigen Rapper ernst? Selbst, wenn die Leute selbst 13 sind, denken sie “Jetzt willst Du Rapper werden. Willst Du cool sein, oder was?“. Das bediente dann die Klischees. Daran hatte ich einige Zeit zu nagen. Ich hab so eine Art Doppelleben geführt, weil ich nicht wirklich hinter dem stehen konnte, was ich gemacht habe. 

rap.de: Was heißt “Doppelleben“?

F.R.: Doppelleben heißt, dass ich es kaum jemandem erzählt habe. Dass die Leute in meinem direkten Umfeld zwar wussten, dass ich rappe, aber die Klasse und die Schule hat das erst mitbekommen, als es das erste Mal in der Zeitung stand. Das war krass für mich. Dann musste ich lernen, erst damit umzugehen. Mit der Zeit eignet man sich eine Art Selbstbewusstsein an, dass man auch weiß: “Ich mache das und das ist gut. Andere habe in anderen Sachen ihre Talente, mein Talent ist Musik. Ich reise damit schon in der Schulzeit was und warum sollte ich nicht ganz normal damit umgehen?“ Ich habe das erst lernen müssen, aber die letzten 3 Jahre war das auf der Schule kein Problem mehr. 

rap.de: Wie waren dann die Anfangsreaktionen? Ablehnung?

F.R.: Naja, wie es eben schon gesagt habe, dieses typische Rapper Klischee wurde dann ausgegraben. Stell Dir vor, Du bist mit 13 als Rapper in den Medien. Natürlich wird man dann belächelt, egal wie gut man ist. Die erste Reaktion, wenn Du sagst, dass Du Rapper werden willst ist: “Yo, yo ,yo!“ Und damals war das noch extremer. Ich  hatte keine Festigung. Ich habe mit der Zeit bestimmte Reaktionen bekommen und konnte das alles aus einem coolen Blickwinkel betrachten und mir ein gutes Selbstbewusstsein angeeignet. 

rap.de: Die “Trueman Show“ ist eigentlich nur zur Überbrückung gedacht, bis zum Album “Wenn Mein Album Kommt 2010“, das bald kommt?

F.R.: Ja. Das ist eigentlich der Teaser für mein Album, das dann 2010 erscheinen wird. 

rap.de: Hast Du denn noch einen Nebenbeschäftigung oder machst Du immer und durchgehen nur Musik?

F.R.: Naja, ich koste das schon gerade ziemlich aus und möchte diese Künstlerleben erleben.

rap.de: Was ist das für Dich?

F.R.: Das versuche ich gerade herauszufinden. Ich denke, dass dieses Künstlerleben nicht nur aus F.R. bestehen muss. Sondern auch daraus bestehen kann, dass ich zum Beispiel für andere Leute schreibe. Ich habe mit den Beatgees ein sehr gutes Produzententeam und die machen für so viele verschiedene Leute Musik, die auch außerhalb von Rap tätig sind. Und dadurch merke ich auch, ich bin mit so vielen Musikern unterwegs, da entstehen so viele Synergien, dass ich gar nicht nur an dem Projekt F.R. arbeiten muss sondern meine Fühler auch in andere Projekte ausstrecken kann. Das macht mir schon sehr viel Spaß und es gibt so viele Türen, die ich bis jetzt noch nicht betreten konnte und die sich jetzt aber langsam öffnen. Ich denke mir, wie schon gesagt, wann soll ich mal auschecken was da geht, wenn nicht jetzt. 

rap.de: Du bist Ghostwriter?

F.R.: Ich bin auch Ghostwriter, ja.

rap.de: Kannst Du sagen für wen?

F.R.: Natürlich nicht.