Mike Crush

rap.de: Was hat es mit der„schwarzen Liste“ auf sich? Muss man als Journalist jetzt Angst vor Mike Crush haben oder kommen da nur besondere Härtefälle drauf?

Mike Crush: Es gab sehr viele Kritiken bezüglich meiner Releases und die waren zum Großteil richtig gut. Wir haben bei den Reviews und so richtig gut abgesahnt. Ich bin auch jemand, der mir Kritik umgehen kann. Selbst mit Kritiken, bei denen schlechte Sachen erwähnt wurden, war ich cool. Das Problem bei der Geschichte, die auf der ,,schwarzen Liste"  ist, war halt, dass ein Typ, der normalerweise über keine deutschen Releases schreibt sondern nur über Ami-Zeug, als Einziger von allen Rezensoren das so krass zerrissen hat, dass es mich angepisst hat. Das war keine konstruktive Kritik. Ich geh ja jetzt auch nicht hin und schreibe eine Kritik über Volksmusik. Ich habe mit diesem Metier überhaupt nichts zu tun und die Künstler würden dann von mir nur schlechte Kritiken bekommen, obwohl sie in ihren Welt wahrscheinlich top sind. Die schwarze Liste geht auch nicht nur gegen Journalisten. Da kommen Leute drauf, die mich im Allgemeinen hardcore abfucken. Du musst mir echt schon böse ans Bein pinkeln um da drauf zu kommen. Der Typ, der da drauf ist, hat mir echt böse ans Bein gepinkelt. Da kann aber auch jeder drauf. Es ist auch nicht so, dass ich eine ,,schwarze Liste" brauche um mich zu verteidigen. Du hast halt deine Pressefreiheit aber wenn du die missbrauchst dann kann ich auch meine Freiheit nutzen und eine Gegenanzeige machen. Dabei ist der Kerl noch gut weg gekommen. Die Liste hat den Typen noch Fame gebracht und die Anzeige ist ja auch lustig geschrieben. Die Leuten soll ja nicht denken, dass man mit mir machen kann, was man will. Mit Kritik kann ich jedenfalls bestens umgehen.

rap.de: Mit deinem ehemaligen Partner Üba3ba hast du den Track „Ticken“ gemacht. Die Erkenntnisse auf diesem Song sind ziemlich sozialkritisch. Besteht der Inhalt aus eigenen Erfahrungen oder habt ihr das so wieder gegeben, wie ihr es auf draußen mitbekommen habt?

Mike Crush: Normal sind das Sachen, die man mitkriegt oder selbst auch schon gemacht hat. Sachen, die halt siehst aber nicht nur von Weitem entfernt sondern auch aus der Nähe. Bei Leuten mit denen du abhängst oder mit denen du so zutun hast. In dem sozialen Umfeld, aus welchem Üba3ba und ich herkommen, sieht man vielleicht Sachen, die man in anderen sozialen Klassen wahrscheinlich nicht sieht. Das spiegelt der Song auch wieder. Es ist aber nicht Drogen verherrlichend. Da habe ich überhaupt keinen Bock drauf. Ich kenne einen Typ, der ist so übel auf der Scheiße hängengeblieben, dass der im Sommer mit dem Mantel auf der Straße steht. Der ist von dem Zeug total gefickt. Wenn ich dann in anderen Liedern von anderen auch nicht unbekannten Gruppen höre, dass es cool ist, Koks zu ziehen, dann turnt mich das ab. Sobald du etwas machst, damit raus gehst und den Leuten was erzählst, da kannst du auch noch so lustig sein – es gibt gewisse Grenzen. „Ticken“ spiegelt wieder, wie es ist ohne dabei irgendwas verherrlichen zu wollen.

 

rap.de: Wie wird es in Zukunft mit Üba3ba und dir weiter gehen? Kannst du da schon was zu erzählen? Gibt es anstehende Releases?

Mike Crush: Üba3ba ist auf meinen Releases drauf, ich bin auf seinen Releases drauf und wir haben ein gemeinsames Mixtape geplant, welches „Der Bäng“ heißen wird. Das ist in Arbeit. Wenn es fertig ist, dann ist es da. Wir lassen uns jedoch Zeit. Dafür sind auch schon gut viele Lieder im Kasten.

rap.de: Wie sieht es in Zukunft mit deinem Bruder Ram-C aus? Wird er der Nächste sein, der auf Jordan Records an den Start geht?

Mike Crush: Darüber kann und will ich auch noch nicht zuviel sagen. Jedoch sind mein Bruder Ram-C und sein Partner Sasan Siamak momentan dabei, ihr Mixtape fertig zu stellen. Mit meinem Bruder werde ich sicherlich noch einige Lieder machen. Von den Beiden wird man in Zukunft mit Sicherheit noch Einiges hören. Ob das jetzt bei Jordan passieren wird, dass kann man noch nicht sagen. Das muss halt verfolgen.

rap.de: Wie ist dein eigener Plan für die Zukunft, nach dem „Halbum I“?

Mike Crush: Auf jeden Fall kommt dann das „Halbum II“, für welches schon Einiges im Kasten ist. Dann wird es noch ein paar Feature-Geschichten geben auch einige Mixtape-Beiträge von meiner Person. Der nächste Schritt ist definitv das „Halbum II“. Dazwischen wird vielleicht auch noch was kommen. Dazu will ich aber noch nichts sagen. Das wird man dann sehen. Also erstmal das „Halbum II“ und dann irgendwann das „Crush“-Album. Erstmal liegt der Fokus jedoch auf dem „Halbum II“.

rap.de: Wenn dir abschließend noch was auf der Seele brennt, kannst du das jetzt gerne noch loswerden. Wir bedanken uns für das Interview.

Mike Crush: Wer das „Halbum I“ noch nicht hat, der sollte es sich jetzt auf jeden Fall mal geben. Da gibt es auch ein Snippet zu. Der Zug fährt, Leute springt drauf. Es ist Crush-Time! Das „Halbum II“ wird die Überbombe werden, da bin ich mir ganz sicher. Ich lade jeden dazu ein, dabei zu sein und sich das mal anzuschauen, ob es einem gefällt und es wird gefallen. Das ist auf jeden Fall was ganz Neues. Danke für das Interview.