David Banner


rap.de: Der Süden wurde von den anderen HipHop Artist immer belächelt. Wie wichtig ist dir diese ganze Kultur dennoch?  Siehst du das Rappen und Produzieren nur noch als eine Möglichkeit, Geld zu verdienen?    

Banner: Früher war HipHop ein sehr wichtiger Teil meines Lebens. Jetzt ist es nicht mehr ganz so. Ich realisierte irgendwann, dass die Typen, zu denen ich immer aufgeschaut hatte, nicht nach denselben Regeln lebten, die sie uns immer vermittelten. Jetzt ist es für mich nur noch Geschäft. Es geht um Beats und Rhymes. Sicher geht es noch um die Kultur, aus der man kommt, aber ich glaub nicht mehr an die Regeln, die andere aufgestellt haben. These people told us to keep it real, aber sobald sie die Möglichkeit hatten, mit Mariah Carey aufzunehmen, waren sie dabei. Was ich über HipHop weiß, ist folgendes: Wenn du dich nicht kleidest, wie sich diese Leute kleiden und nicht aus der selben Stadt kommst, wie sie es tun, bekommst du auch nicht den selben Respekt wie sie. If HipHop is truly about culture, you should do what you do, because your culture is different to my culture. Wir sollten uns nicht gegenseitig bewerten, sondern respektieren. Where we are from, we ride on 22  rims. Wer will mir jetzt sagen, dass das nicht HipHop ist? Das ist unsere Kultur, wir machen das wirklich. Wir tragen Gold in unserem Mund. Wer sagt also, dass das nicht HipHop ist? Irgendwelche Leute bewerten meine Kultur und sagen, dass sie nicht gut genug für ihre Musik ist. Also denke ich mir, fickt euch, ich mach Southern Blues. I do poor mans music.

 

rap.de: Du bist also desillusioniert?    

Banner: Yeah. Betrogen, geblendet, benutzt. Yep, die ganze Scheiße.    

rap.de: Wie lange hast du gebraucht, das zu verstehen?   

Banner: Oh, ich weiß nicht…Ist schon eine Weile her (lächelt)  

rap.de: Ich habe mir ein paar „screwed & chopped“ Versionen der Alben von Mike Jones und Slim Thug angehört. Ich bin aber nicht wirklich dahinter gestiegen. Was ist so faszinierend an „screwed & chopped“?    

Banner: Where we from, stuff is laid back, stuff is chilled. Our music matches our lifestyle. Du sitzt einfach irgendwo rum, oder fährst in deinem Wagen. Du chillst. Und die Musik passt zu der Stimmung. Woanders pusht die Musik vielleicht mehr, aber so sind wir nicht. Das Gute an screwed and chooped ist, dass du die Musik besser fühlst und wirklich jedes einzelne Wort verstehst. In New York rappen alle so schnell, dass keiner versteht, um was es überhaupt geht. Aber letztlich ist es natürlich eine Geschmacksfrage. Alles ist nun mal nicht für jeden. Ich persönlich liebe es.    

rap.de: Es ist ja bekannt, dass Atlanta eine sehr vielfältige Szene hat. Du hast z.B. T.I.und Outkast  die alle einen anderen Style fahren. Wie ist das in Mississippi? Wie sieht die Szene dort aus und wie groß ist sie?    

Banner: Das ist auf jeden Fall was im Kommen. Ein Typ namens Boo wurde grad von J.Records gesignt. Dann ist da noch mein alter Partner Kamikaze, den ich auch auf dem Album feature. Es gibt so viele Künstler, aber es braucht einfach seine Zeit. Es ist für einen Künstler aus dem Süden generell schwerer, erfolgreich zu werden und den nötigen Respekt zu bekommen.