Fatoni. Das Allround-Talent hat sich spätestens mit seinem Youtube-Hit „Dicke Hipster“ ins Gespräch gebracht, doch auch zuvor war er kein Unbekannter. Nach der Trennung von Creme Fresh machte er sich unter anderem durch das Kollabo-Album mit Edgar Wasser einen Namen. „Nocebo“ erschien im September letzten Jahres. Nun ist seine EP „Die Zeit heilt alle Hypes“ erschienen. Deswegen hat Fatoni uns in der Redaktion besucht. Der Ex-Creme–Fresh-Rapper redet über Hypes, Schauspielerei und Rap. Der Münchner zeigt sich aufgeschlossen und freundlich, so konnten wir am Ende des Interviews noch einen Deal mit ihm klarmachen: Wir bekommen einen exklusiven Song von Edgar Wasser, den ihr in den nächsten Tagen bei rap.de findet. Im Gegenzug bekommt der medienscheue Rapper einen der berühmten, von Moneyboy handbemalten Doublecups. Fair enough.
rap.de: Hallo. Stell dich erst mal vor.
Fatoni: Yo, ich heiße sido, gib mir das Mikro…nee, ehm…ja, ich bin der Fatoni.
rap.de: Bekannt von „Dicke Hipster“, dem Youtube Hit.
Fatoni: Unter anderem. Bekannt aus Funk und Internet.
rap.de: War das für dich ein Push, was die Aufmerksamkeit anbelangt?
Fatoni: Ich denke auf jeden Fall schon. Bin ja jetzt auch nicht ganz neu, zumindestens nicht am Mikrofon. Ich hatte ja Creme Fresh lange, meine Ex-Band. Das haben wir auf Eis gelegt, dann hab ja das Album mit Edgar gemacht und das war dann glaub ich auch schon ein Push für meinen Solo-Namen.
rap.de: Aus welcher Ecke Münchens kommst du eigentlich? Musikalisch und geographisch?
Fatoni: Ich komm so ziemlich aus der City. Musikalisch, wie soll ich das sagen? Also wir wurden immer sehr in diese „klassischer-Münchner-Studentenrap-Blumentopf-Ecke“ geschoben. Ich hab mich persönlich nie nur da gesehen. Ich seh mich auch nicht als so den Münchner Rapper. Ich bin auch viel hier und viel unterwegs. Ich hab auch viele Freunde auch in der Hip-Hop-Szene in anderen Städten.
rap.de: Ist auch bisschen vorbei mit diesem Ding, diesem „Berliner Rapper“, „Münchner Rapper“…
Fatoni: Für mich auf jeden Fall. Ich hoff auch, dass es vorbei ist. Ich find’s irgendwie Quatsch. Also, klar, wenn man in eine Stadt kommt und dann disst man die Stadt, dann regen sich viele auf und das kann ich auch verstehen, aber an sich bin ich jetzt nicht der Prototyp eines Münchner Rappers, also nicht in meiner Eigensicht.
rap.de: Was wäre denn dann der Prototyp eines Münchner Rappers?
Fatoni: Ich weiß nicht. Für die Leute draußen halt so David P. oder so. Oder einer von Blumentopf. Das ist auch immer das Bild von München und dann gibt es auch andere Leute in München, die sich davon ganz bewusst distanzieren wollen und das dann auch in ihren Tracks sagen.
rap.de: Diese Straßenrap-Geschichte. Tayfun oder so.
Fatoni: Ja, genau…Tayfun? Ah ja, stimmt. Der zum Beispiel oder Felix Krull ja auch und solche Leute.
rap.de: Wobei Felix Krull eigentlich das totale Klischee eines Münchners ist.
Fatoni: Ja, das ist dann wieder ein anderes Klischee, das stimmt schon. Aber eher dieses dekadente „Champagner-im-Haus-der-Kunst-servieren-Klischee“, aber diese Ecke hat schon immer versucht, sich von diesem Studentenrap-Image zu distanzieren.