Konntest du bei diesem Projekt, dadurch, dass du das Heft in der Hand hattest, eine komplett eigene Welt erschaffen?
Ja, das ist ein ganz eigener Reiz. Man fühlt sich quasi als Puppenspieler. Und sagt sich: „Du machst das und du machst das!“ Das ist auch ein bisschen unheimlich. Es sind z.B. auch so Sachen passiert wie, dass ich in der ersten Folge etwas geschrieben habe – gar nicht wissend, dass das irgendwann mal eine Rolle spielen wird. Oder eine Figur hineingebracht habe, die für mich zu diesem Zeitpunkt nur ein unbedeutender Sidekick war – und in Folge sieben dann gemerkt habe – „Wow, jetzt kann ich darauf Bezug nehmen.“ Es hat sich fast schon verselbstständig.
In diesem Moment hattest du das Gefühl, dass sich die Story quasi von alleine schreibt?
Genau. Die letzte Folge – da war ich eigentlich gar nicht anwesend. Da habe ich eine komplette Nacht durchgemacht. Ich gebe auch zu, das war kurz vor der Aufnahme. Ich stand unter einem riesigen Druck. Ich bin fast wahnsinnig geworden.
Ich habe die letzte Folge in zwölf Stunden heruntergeschrieben. Ich musste nicht mehr groß nachdenken, es kam einfach aus mir heraus. Es war eine unfassbare Erfahrung.
Wie war das Gefühl danach? Hast du eine gewisse Leere verspürt?
Es ist ja noch nicht so lange her, dass ich die letzte Folge geschrieben habe. Ich fühle mich seitdem so, als hätte ich Abitur, Studium, Hochschulabschluss, einfach alles gleichzeitig beendet. Seitdem habe ich meinen Jugendmodus angeschaltet. Ich war mal wieder seit Ewigkeiten feiern und habe ein krass befreiendes Gefühl erlebt. Ich bin wirklich stolz. Wenn man sich vor Augen führt, dass man eine Parallelwelt geschaffen hat, mit Charakteren, Zusammenhängen – und alles ergibt am Ende Sinn.
Schon während des letzten Satzes war ich sehr emotional und habe geweint.
Es klingt ein bisschen so, als würdest du weitermachen wollen. Es ist nicht das Ende, oder?
Ja, eventuell ist es so, dass „Das allerletzte Interview“ nicht nur zehn Folgen lang ist. Das kann ich ja jetzt schon mal verraten.