rap.de: Der entscheidende Karrieresprung für euch war dann, mit Fav abzuhängen oder?
Shneezin: Ja, das war der entscheidende Karrieresprung.
Mike: Das hat uns so die Richtung gewiesen, dass es doch irgendwie einen Sinn hat, wenn wir weitermachen.
Shneezin: Wär Fav nicht dagewesen hätten wir vielleicht irgendwann aufgehört oder wären auf der Stelle geblieben. Aber Fav war halt immer so der, der uns motiviert hat, weiterzumachen, weil wir cooler als er sein wollten oder genauso cool. Weil wir auch zu der Zeit noch dachten, dass er cool wäre…
rap.de: Ihr habt ja schon einen recht ähnlichen Humor, oder?
Mike: Auf keinen Fall.
Shneezin: Natürlich, wir haben exakt den gleichen Humor eigentlich. Ich finde aber, das spiegelt sich jetzt eigentlich in den Texten nicht so krass wider, sondern mehr so vielleicht in Blogs und Interviews, dass wir den gleichen Humor haben, weil Fav niemals nur annähernd behaupten würde, dass wir ähnliche Musik wie er machen. Der hasst unsere Mucke.
rap.de: Und ihr hasst seine Mucke natürlich auch.
Shneezin: Ich finds auch nicht annähernd, dass der wie wir rappt, Fav macht voll den politischen Rap.
Keule: So deepes Zeug.
Shneezin: Außerdem will der Fav was rüberbringen, wir wollen nichts rüberbringen, also wir wollen keine Gefühle vermitteln. Der Fav versucht schon, irgendwelche Emotionen auszulösen, wir haben auf jeden Fall eine ganz andere Intention als der Fav.
rap.de: Und die Intention wäre?
Shneezin: Abgehn.
Keule: Abgehn ist der Grundsatz des Ganzen. Momentan ist einfach nur Abgehn bei uns. Wir sind jetzt bei Selfmade und da gibt’s ja Kollegah, deswegen haben wir uns da nicht so krass Gedanken gemacht über Vergleiche und so, weil der hat sowieso alles. Wir haben uns gedacht, einfach abgehn, durchdrehen, bisschen so ein Live-taugliches Drecksalbum machen.
Shneezin: Und keine Crew mehr, ich finde Crew ist ein behinderter Name, ich würde uns als Band sehen, wir fühlen uns auch auf der Bühne auf jeden Fall viel wohler als im Studio, es sei denn, der Alkoholkonsum findet auf der Bühne zumindest genauso statt wie im Studio. Da ist es natürlich immer besser im Studio, da ist es warm und die Drogen ballern krasser, trotzdem ist es auf der Bühne auf jeden Fall immer korrekter als im Studio. Also ich komme lieber von einem krassen Auftritt.
rap.de: Hat Selfmade da eigentlich noch viel reingequatscht?
Shneezin: Da gibt’s keine Vorschriften…
Mike: Sonst hätten wir auch gar nicht unterschrieben. Wir sind ja nicht irgendwelche Leute, die sich in irgendwas reinzwängen lassen. Wir haben gar keine Vorschriften, wir dürfen machen, was wir wollen. Wir haben eine Sache, die wir also eventuell nicht hätten machen sollen, einfach durchgezogen. Das ganze Album ist voll nach unserer Nase gelaufen.
rap.de: Und Elvir hat damit auch kein Problem?
Keule: Nein, der hat damit kein Problem. Da es hieß von vornherein, diese MTV-Kacke und so, ist sowieso alles Pay-TV, wir brauchen gar nicht versuchen, in den Fernseher zu kommen – bringt nix. Einfach abgehen, wir können so oft „Hurensohn“ sagen, wie wir wollen, können sagen, dass wir Fav töten und alles egal.
Mike: Sexualität.